Kö-Bogen: Kosten für den Info-Pavillon explodieren
Das Info-Center am Schadowplatz schlägt nun mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Eröffnung soll in einigen Tagen sein.
Düsseldorf. Die weißen Stühle haben die Arbeiter schon hereingetragen. Mitte April, auf jeden Fall vor Ostern soll der Info-Pavillon für den Kö-Bogen am Schadowplatz eröffnet werden. Viele Bürger bleiben schon jetzt an dem schmucken Bauwerk stehen.
Die massive Konstruktion aus Stahl und Glas mit dem 14 Meter hohen Aussichtsturm beeindruckt. Im Rathaus hinterlassen nun aber auch die Kosten Eindruck: War anfangs von 800 000 Euro die Rede, ging die Politik schließlich von 982 000 Euro aus. Diese Summe nannten Oberbürgermeister Dirk Elbers und Planungsdezernent Gregor Bonin im Herbst auf der Immobilienmesse Expo in München. Jetzt heißt es, die Kosten summieren sich nunmehr auf 1,4 Millionen Euro.
Nach Informationen der WZ beliefen sich die Bestellungen für das Bauwerk Ende Januar auf 1,2 Millionen Euro. Weitere 200 000 Euro schlagen für die Einrichtung zu Buche. Dazu gehören auch hochwertige Computer mit Touch-Screens, auf denen die Stadtentwicklung rund um den Hofgarten erklärt wird. Kosten, die aus dem Topf des Planungsamts bezahlt werden sollen.
Bonin ist von den Mehrkosten nicht überrascht und wehrt sich gegen das Wort Kostenexplosion, das im Rathaus die Runde macht. Er meint gegenüber der WZ: „Auch die Politik wollte Barrierefreiheit, deswegen wurde ein Aufzug eingebaut. Hinzu kommt die Klimatisierung des Pavillons. Wir wollten Transparenz und viel Glas, deswegen ist diese nötig.“ Die Kostensteigerung von gut einem Drittel sei „normal“.
Ein Hauptgrund für den Kostenzuwachs dürfte jedoch auch in der außergewöhnlichen Abwicklung des Projekts liegen. Düsseldorf kauft keinen Pavillon von der Stange, sondern ließ ein besonderes Bauwerk entwerfen. Als künstlerischer Leiter wurde der Wuppertaler Designer Lutz Menze beauftragt. Dieser arbeitete mit der Firma Ueberholz zusammen, ebenfalls aus Wuppertal und international renommiert für temporäre Architektur.
So ganz nach den Vorstellungen der Landeshauptstadt kann dies nicht gelaufen sein, allerdings wurden auch die Pläne auf Wunsch der Stadt geändert. Jedenfalls wurden für die Projektsteuerung zusätzlich die Profis des Düsseldorfer Architekturbüros HPP eingeschaltet. Bonin: „Auch um den Terminplan zu halten.“
Der Planungsdezernent betont, dass Düsseldorf nun über einen hochwertigen Pavillon verfüge, der weiter verwendet werden soll. OB Elbers sprach bei der Expo davon, dass der Pavillon langfristig für die Stadtinformation genutzt werden solle und nach Ende der Bauarbeiten für den Kö-Bogen vielleicht versetzt wird. Dann könne er sich darin sogar zusätzlich ein Café vorstellen.