Mauerdurchbruch im Tunnel des Kö-Bogens: Jetzt ist der Weg frei

Mit dem Durchstich wurden am Dienstag zwei Teilabschnitte des Bauwerks miteinander verbunden. 2013 soll der Verkehr rollen.

Düsseldorf. Es ist eine Mischung aus Rumoren, Krachen und dem Rattern eines Presslufthammers. Nur wenige Sekunden dauert der Lärm, dann fallen die ersten Steine aus der Mauer. Weitere folgen. Schon nach kurzer Zeit befindet sich ein mannshohes Loch in der Wand, die bisher zwei Bauabschnitte des neuen Autotunnels am Kö-Bogen voneinander getrennt hat. Die Bauarbeiter haben den Durchbruch geschafft — ein Etappenziel ist erreicht.

Im Rohbau bereits fertig ist der Tunnel unter den von Architekt Daniel Libeskind entworfenen Neubauten. Da mittlerweile auch die Arbeiten im Anschlusstunnel aus Richtung Süden hinreichend weit fortgeschritten sind, konnte die Trennwand zwischen den Abschnitten wegfallen.

Hintergrund: Das Projekt wird in verschiedenen Abschnitten erstellt. Der Tunnel direkt unter den Libeskind-Häusern wird vom Investor „die Developer“ im Auftrag der Stadt mitgebaut — inklusive der Tiefgarage und der für diese nötigen Zu- und Abfahrten. Eine getrennte Bauausführung wäre nicht möglich gewesen.

Oberbürgermeister Dirk Elbers zeigte sich bei einem Rundgang durch die Baustelle am Dienstag beeindruckt. Der Durchstich sei „ein weiterer Meilenstein in diesem Mammutprojekt. Damit kommen wir der Verlegung des Verkehrs unter die Oberfläche im Herzen unserer Stadt ein weiteres Stück näher.“ Die Arbeiten seien voll im Zeitplan.

Schon in einem Jahr sollen unter den Libeskind-Häusern Autos fahren: „Die Fahrtrichtung von Norden Richtung Westen werden wir Anfang 2013 in Betrieb nehmen“, kündigte Verkehrsdezernent Stephan Keller an. Die zweite Tunneleinfahrt aus südlicher Richtung (dort kommt der Verkehr von Berliner Allee und Immermannstraße zusammen) soll dann mit den Gebäuden im Herbst 2013 eröffnet werden.

Die Stadt investiert in den Bau der Verkehrsanlagen knapp 197 Millionen Euro. Darin enthalten ist auch die Verlegung der Straßenbahntrassen und der Kanäle. Letzteres ist zurzeit gut erkennbar an der Stelle, wo der neue Tunnel die Kö unterquert — dort wird gerade der Düker gebaut, durch den das Wasser vom Kö-Graben zur Landskrone fließen soll.

Noch nicht so weit sind die Arbeiten indes vor dem Dreischeibenhaus: Dort werden gerade die Schlitzwände für den Tunnel in Richtung Norden gebaut.