Mit „Nubbel“ und „Hoppeditz“: Jecke verabschieden Karneval
Auch die tollsten Tage haben irgendwann ein Ende: Wie immer am Aschermittwoch verabschiedeten sich die Jecken mit lautem Wehklagen vom Karneval. Hoffnungsschimmer: In acht Monaten ist wieder der 11.11.
Köln/Düsseldorf. Man soll aufhören, wenn's am schönsten ist: Traditionsbewusst haben sich die Jecken in den rheinischen Karnevalshochburgen von den närrischen Tagen verabschiedet. Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatten die Kölner Narren unter großem Gejammer ihre „Nubbel“ verbrannt. Die Puppen aus Stroh oder Stoff hingen während der Karnevalstage über dem Eingang oder der Theke vieler Kneipen.
Sie dienen als Sündenbock für alle im Karneval begangenen Schandtaten. Unter großem Gejammer und nach lauten Schuldzuweisungen für alle im Karneval begangenen Vergehen wurden die „Nubbel“ schließlich verbrannt. Nach dem Kölner „Nubbel“ musste um 11.11 Uhr am Aschermittwoch auch der Düsseldorfer „Hoppeditz“ dran glauben. Die Jecken in der Landeshauptstadt nahmen in einem kleinen Trauerzug unter Tränen und Gejammer Abschied von der Narrenfigur, die erst verbrannt und deren Reste dann am Stadtmuseum in der Altstadt verstreut wurden.
Die „Hoppeditz“-freie Zeit wird fast genau acht Monate dauern, bevor der Schelm am 11.11. wieder aufersteht und die neue Session eröffnet. In Jülich verbrannten die Narren bereits am Dienstag den „Lazarus“ und warfen die Puppe danach in das Flüsschen Rur. Mit einem Fischessen starteten die Jecken am Mittwoch vielerorts in die Fastenzeit. Im Kölner Dom und vielen anderen katholischen Kirchen segneten die Priester die Gläubigen traditionell mit Aschenkreuzen.
Auch aus polizeilicher Sicht sei es „ein gelungener Abschluss einer tollen Session 2011“ gewesen, teilte die Kölner Polizei mit. Der „Veilchendienstag“ und die anschließenden Nubbelverbrennungen, die oft bis in die frühen Morgenstunden dauerten, seien im Raum Köln weitgehend friedlich verlaufen. Auch in Bonn seien die letzten acht Umzüge der Saison am Dienstag friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizei in Bonn. „Es war so ruhig wie schon lange nicht mehr an Karneval.“ Aachen und Düsseldorf meldeten ebenfalls einen ruhigen Karnevalsausklang.