Neue Kostüme für die Tanzgarde — und der Prinz wirft mit Bananen

Eine Sitzung jagte am Wochenende die nächste: Die Vereine feierten ausgelassen, mit viel Programm und prominenten Gästen.

Der Karneval hat am Wochenende richtig aufgedreht. Hier ein Streifzug durch die Säle:

Eigentlich sind die Düsseldorfer Räbbelche ein typischer Stadtteilverein. Aber weil es in Holthausen keinen großen Saal mehr gibt, feierten die Narren jetzt zum zweiten Mal in der Altstadt. Der Stolz der Räbbelche ist die eigene Tanzgarde. Die sieben Mädchen präsentierten sich im Henkel-Saal erstmals mit ihren neuen Uniformen, die mit Unterstützung der Bürgerstiftung angeschafft werden konnten. Für ihren schwungvollen Tanz bekamen sie einen besonderen Orden, nämlich gebackene Räbbelchen, die Ex-Prinz Josef Hinkel mitgebracht hatte. Der wurde anschließend mit seiner Venetia Barbara Oxenfort zum Ehrensenator ernannt.

Ein buntes Programm hatte Präsident Rainer Fuhrmann vorbereitet, auch der Nachwuchs von Pänz in de Bütt durfte ran. So brachten die Düssel-Disharmoniker ihr „Patenkind“ Markus, den „Jong mit de dicke Zing“, gleich mit. „Uns ist der volkstümliche Karneval wichtig. Das sieht man schon am Eintrittspreis, der knapp unter 20 Euro liegt“, sagt Schatzmeister Wolfgang Münks.

Obwohl die Räbbelche in der Altstadt feiern, haben sie den Kontakt zu ihrem Stadtteil nicht verloren. Dort organisieren sie zum Beispiel den St.-Martins-Zug und jedes Jahr am letzten Samstag im Mai ein großes Musikfest. Münks: „Das ist auch ein Beispiel für Integration. Im vergangenen Jahr haben wir das Fest zusammen mit den Portugiesen auf die Beine gestellt.“

Heinz-Theo Krause gehört zu den Urgesteinen im Düsseldorfer Karneval. Bereits seit 25 Jahren ist er Präsident bei den Kittelbacher Blumenkindern. Bei der Sitzung am Samstag in der Rheinterrasse durfte er sich feiern lassen. Und als Andenken gab es den großen Orden des Bundes Deutscher Karneval, der nur sehr selten verliehen wird. Das war nicht die einzige Überraschung für Krause. Die Blumenkinder hatten für ihn eine Biografie „gebastelt“, ein ganzes Buch mit vielen Fotos aus den vergangenen 25 Jahren.

Überhaupt sind die Blumenkinder ein Verein, der auf Konstanz setzt. Bereits zum 15. Mal zogen sie zusammen mit der Erkelenzer Prinzengarde ein und auch Wagenbaumeister Günter Schmitz gestaltet schon seit 25 Jahren den Rosenmontagswagen. Die 300 Besucher im ausverkauften Saal, darunter sehr viele junge Leute, bekamen nicht nur Karnevals-Größen wie die Swinging Funfares oder die Band ohne Bart zu sehen, die Blumenkinder haben auch ihre eigenen kleinen närrischen Juwelen, wie das Männer-Ballett Piefemollies, das leider nur noch selten auftritt.

Dem volkstümlichen Karneval haben sich auch die Elf vom Niederrhein verschrieben. Die präsentierten im gut gefüllten Saal des Kolping-Hauses auch Künstler, die man nicht so oft auf den Bühnen sieht, wie Büttenredner Dieter Trappe oder die Calypso-Band. Ein prominenter Stammgast fehlte in diesem Jahr: Pfarrer Paul-Ludwig Spies, der auch schon Prinz des Vereins war, bereitete sich zu Hause auf die Feier zur Wiedereröffnung von St. Peter vor.

Dafür hoffen die Elf vom Niederrhein, in diesem Jahr einen prominenten Gast auf ihrem Rosenmontagswagen präsentieren zu können: Michael Preetz, Manager von Hertha BSC Berlin. Zu dem haben sie einen ganz kurzen Draht. „Das ist mein Neffe“, ist Präsident Detlef Preetz stolz. Klar, dass er den Berlinern die Daumen drückt. Bereits seit Jahren versuchen die Narren, den Fußball-Star beim Zoch zu präsentieren: „Einmal hätte es fast geklappt. Aber dann wurde ein Bundesliga-Spiel verlegt.“

Bis in den frühen Morgen gefeiert wurde auch bei den Rather Aape. Höhepunkt der Sitzung im Rather Gemeindesaal war ganz klar der Auftritt des Prinzenpaares. Denn Simon und Rebecca hatten für die Aape eine ganze Kiste Bananen mitgebracht. Und nachdem der Prinz den Titelsong aus dem Dschungelbuch gesungen hatte, warf er die Bananen von der Bühne. Simon: „Es sind nur drei Gläser kaputt gegangen.“

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