Das satte Grün fällt sofort ins Auge, wenn man die Treppen zum U-Bahnhof hinabsteigt. Aber 170 Platten gestaltet der Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie zusätzlich mit den Händen und mit lila-grauer Farbe. So entstehen die Linienströme auf grünem Hintergrund, die die Fahrgäste ab Ende 2015 optisch zu den Gleisen führen sollen.

Gestern nun schaute sich Oberbürgermeister Dirk Elbers das Werk unter der Erde an. „Wir nutzen hier die Chance für Kunst im öffentlichen Raum.“ Durch die unterschiedliche kreative Gestaltung der neuen sechs U-Bahnhöfe sollen diese, so Elbers, eine hohe Aufenthaltsqualität bekommen. Insgesamt kostet die künstlerische Gestaltung in allen Bahnhöfen drei Millionen Euro.

Ein zweiter Aspekt kommt hinzu: „Wir sehen die Kunst als beste Prävention vor Schmierereien“, sagt Verkehrsdezernent Stephan Keller. Vor den schön gestalteten Wänden habe man Respekt. Das zeige auch das gute Beispiel des bestehenden U-Bahnhofs Moskauer Straße in Oberbilk mit seinen hochwertigen Wänden, so Keller.

Dass die Graffiti-Sprayer auch vor der Großbaustelle nicht haltgemacht haben, sieht man sogar in der U-Bahn-Station. Die Betonwände sind teilweise verschmiert. Doch Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, versichert, dass dies nicht mehr passieren kann. „Wir haben an allen Bahnhöfen nun Zugangskontrollen und die Baustellen abgesichert.“ Sie würden auch überwacht. Der neue helle Kunststein, mit dem neben den Kunstwänden übrigens alle neuen Bahnhofswände ausgestattet werden, habe eine schützende Spezialbeschichtung.

In gut einem Jahr wird der U-Bahnhof Graf-Adolf-Platz als erster fertiggestellt sein.