„Pannekopp des Jahres“: Dortmunder Polizeipräsident erhält Karnevals-Schrottorden
Diesen Karnevalsorden will niemand. Schalke hatte den „Pannekopp des Jahres“ schon, Ex-Opel-Chef Thomas Sedran auch. Jetzt ist die Polizei an der Reihe.
Dortmund (dpa). Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange erhält die Auszeichnung „Pannekopp des Jahres“. Der Anti-Orden des Ruhrpott-Karnevals ist extrem schwer, unbeliebt und wird für fragwürdige Verdienste um das Ruhrgebiet vergeben. Für Lange haben sich die Narren entschieden, weil er gegen Demokraten ermittle, die sich am Kommunalwahlabend im Mai 2014 vor dem Rathaus anstürmenden Nazis entgegengestellt hätten.
Geierabend-Veranstalter Horst Hanke-Heinemann, damals als Zeuge befragt, sagte am Dienstag, er habe wegen der Art der Befragung den Eindruck gehabt, als hätte die Polizei den Ansturm der Nazis für rechtens gehalten. Derzeit lässt die Staatsanwaltschaft gegen beide Seiten ermitteln.
Lange hatte sich im Finale gegen den Recklinghäuser Kreistag durchgesetzt, der für die Förderung der Basisdemokratie nominiert war. Der Kreistag habe es geschafft, einen Vertreter einer winzigen, rechtslastigen Splitterpartei in das Ruhrparlament zu entsenden.
Den Antiorden aus 28,5 Kilo Schrott hat bislang noch kein Preisträger angenommen. Laut der Statuten muss der Rostorden während der gesamten Fastenzeit um den Hals getragen werden. Frühere Preisträger sind der FC Schalke 04 und Ex-Opel-Chef Thomas Sedran.