Köln, Düsseldorf, Krefeld: Blaue Funken auf Tour

Mit ihrem Dreigestirn erleben die Funken eine besondere Session. Unsere Zeitung hat das Korps begleitet.

Foto: Eppinger

Köln. Mehr als 70 Auftritte absolvieren die Blauen Funken in dieser Session. Dabei sind sie auch außerhalb der Kölner Stadtgrenzen sehr beliebt und stark nachgefragt. So gehörten am Samstag auch Düsseldorf und Krefeld zu den Zielen der Funken Artillerie. Los geht es für das Traditionskorps am Mittag am Funkenturm in der Südstadt.

12.30 Uhr: Die drei Busse fahren vor — nur wenige Meter weiter sammelt sich die Prinzen-Garde an ihrem Hauptquartier und testet an ihrem Partybus, sehr zur Freude der Blauen Funken, schon mal die Nebelmaschine. Um 13 Uhr heißt es aufsitzen — in Bewegung setzen sich jetzt inklusive des Spielmannszuges 180 Aktive. Mit an Bord ist Präsident Theo Jussenhofen: „Leider schaffe ich das nicht all zu oft. Umso mehr werde ich den Tag mit den Jungs genießen. Wir haben eine besondere Session mit unserem Dreigestirn, auf das alle hier stolz sind.“

Karneval: Auf Tour mit den Blauen Funken
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14 Uhr: Ankunft an der Automeile in Düsseldorf. Vor dem Auftritt im Autohaus Yvel heißt es, sich unter freiem Himmel vorzubereiten, denn vom Bus geht es mit Musik direkt auf die Bühne. „Das passiert nicht allzu oft, aber wir sind ja immer flexibel“, erklärt der Präsident. Gastgeber ist der Generalapotheker der Blauen Funken, Frank Levy. Er sorgt auch dafür, dass sich die Funken mit Eintopf und Kölsch auch mitten in Düsseldorf stärken können.

16 Uhr: Mit dem Bus geht es jetzt zurück nach Köln — Kommandant des Korps ist seit 2010 Thomas Klinnert. „Ich wollte schon immer Blauer Funk werden“, sagt der Mann, der die Leitung der Aktiven unter sich hat. „Das ist jetzt in der Session schon ein Halbtagsjob. Da ich auch Vorbild bin, versuche ich bei jedem Auftritt dabei zu sein.“

17 Uhr: Die Blauen Funken kommen am Congresssaal der Messe an, wo sie bei Mer Blieve Zesamme die Prunksitzung gemeinsam mit dem Elferrat eröffnen werden. Dass Familientradition beim Korps wichtig ist, zeigen beispielsweise Funkenmariechen Nathalie Davepon und ihr Vater Hans „Charly“ Davepon. „Ich war schon in der Kindertanzgruppe der Blauen Funken, später ging es zur Luftflotte und seit vier Jahren bin ich hier die Marie. Jetzt genießen wir gerade unsere letzte Session in vollen Zügen“, sagt Davepon, die gemeinsam mit ihrem Tanzoffizier Livio Carrieri als Tanzpaar aufhören wird.

18 Uhr: Der halbstündige Auftritt im Congresssaal beginnt mit dem Einzug der Blauen Funken. Danach geht es mit Musik über das nächtliche Parkdeck hinüber zum Kristallsaal — den fantastischen Blick auf den Dom und das Stadtpanorama gibt es inklusive. Vater und Sohn sind auch beim Spielmannszug am Start. Dort begleitet Alexander (8) seinen Vater, den Tambourmajor Hartmut Deutsch. „Ich bin dabei, seitdem ich zwei Jahre alt bin. Später möchte ich auch mal das machen, was mein Vater macht“, sagt der Schüler. Sein Vater ist schon seit 42 Jahren aktiv: „Ich bin stolz auf den Nachwuchs. Es ist schön, ihn dabei zu haben“, freut sich Deutsch.

19 Uhr: Im gut gefüllten Kristallsaal steht bei der Ehrengarde jetzt der dritte Auftritt des Abends an. Immer mit an Bord ist Spieß Dieter Post: „Manchmal muss man sich auch mal einen Tag Urlaub nehmen, damit alles klappt. Oft arbeitete ich mit dem Laptop vom Bus aus“, erklärt der 47-Jährige. Für sein Korps heißt es nach gut einer halben Stunde jetzt wieder Aufsitzen. Mit dem Bus geht es in die Altstadt, wo Bruno Haumann als Vorstandsmitglied und Chef von Peters Brauhaus zur Stärkung mit Kölsch und Braten eingeladen hat. Natürlich ziehen die Funken sehr zu Freude der Altstadtbummler wieder mit Musik ins Brauhaus ein.

21.15 Uhr: Der Bus startet wieder — diesmal geht es auf die lange Fahrt ins Seidenweberhaus in Krefeld, wo bei der dortigen Prinzengarde der Abschluss der Tour ansteht. Seit einem Jahr ist Ralf Erkelenz als Vorstand des Spielmannszuges im Amt „Es macht Spaß, mit so vielen verschiedenen Charakteren im Karneval unterwegs zu sein — außerdem gleicht keine Tour der anderen.“ In Krefeld geht es um 23.30 Uhr auf die Bühne und der Weg ist lang — über die Empore geht es kreuz und quer durch den Saal zur großen Bühne. Besonderes Highlight in Krefeld ist das Treffen mit der ehemaligen Marie Sandra Burrenkopf, die mit ihrem Korps aufzieht.

0 Uhr: Bei der Rückfahrt herrscht beste Laune im Bus, dafür sorgen auch Evergreens der Fööss und ein ziemlich flexibler Busfahrer. Den Abschluss des Abends bildet der Besuch der Hofburg, wo sich das Dreigestirn in zivil und viele aktive Karnevalisten treffen.