11.11.11: Prinzenpaar schickt den OB zum Sozialdienst
Nina I. und Tobias I. übernehmen die Regentschaft im Rathaus. Ihre Minister stammen aus dem Freundeskreis.
Krefeld. 11.11.11, 11.11 Uhr, Ratssaal am Von-der-Leyen-Platz: An dem denkwürdigen närrischen Datum, das nur alle hundert Jahre vorkommt, erhielt am Freitag das bislang jüngste Krefelder Regentenpaar bei seiner Inthronisierung das Zepter für die neue Session.
Ausgehändigt wurde es vor reichlich Narren und Politikern aller Couleur traditionell von der Großen Karnevalsgesellschaft Krefeld 1878 an Tobias I. und vom dazugehörigen Damenkomitee Fidele 11 an Nina I.
Die beiden -frisch gebackenen Studenten werden wegen ihrer vielen Verpflichtungen in nächster Zeit noch häufiger die Vorlesung schwänzen müssen, aber man muss sich um sie nicht sorgen. Sie sind engagierte, verantwortungsvolle junge Menschen, was sie auch durch Alkoholabstinenz während der närrischen Zeit beweisen wollen.
„Wir jungen Hüpfer wollen zusammen feiern und Spaß haben, aber wir kennen nicht nur Party und Facebook, sondern übernehmen gerne schon jetzt Verantwortung“, so ihr Kommentar zum Ziel ihrer Regentschaft.
Nach Vorstellung ihrer Vita und ihrer karnevalistischen Wurzeln durch Franz Coumans von der KG Mösche-Männekes ernannte das Prinzenpaar seine Minister und Adjutanten.
Die 19-jährige Nina Bossers und der 22-jährige Tobias Stümges haben ihre Minister aus dem gleichaltrigen Freundeskreis rekrutiert. Diese mussten dann geloben, acht Paragrafen treu einzuhalten und den Anordnungen stets Folge zu leisten.
Probleme sahen sie nur in einem Punkt: Alle weiblichen Jecken außer der Prinzessin in Ruhe zu lassen. Oberbürgermeister Gregor Kathstede scheiterte mit dem Angebot, sich bis Aschermittwoch um die Prinzessin zu kümmern. „Uns gibt es nur im Doppelpack“, so der Prinz.
Als Zeichen der neuen Machtverhältnisse im Rathaus muss der Oberbürgermeister in der Karnevalszeit bei vier Jugendeinrichtungen je eine Sozialstunde ableisten. Damit er dabei nicht so auffällt, wurde er mit Jogginghose, Kapuzenpulli und Strickmütze ausgestattet.
Natürlich musste er sich in der neuen Kluft zur Freude des Narrenvolkes sogleich präsentieren. Dann rückte er endlich den goldenen Schlüssel zum Rathaus heraus und bekannte: „Der Jugend eine Chance.“