Andy Sheppard: Imponieren hat er nicht nötig
Der Gitarrist begeistert mit virtuosem Spiel das Publikum in der gut gefüllten Kulturrampe.
<strong>Krefeld. Wenn man acht Stunden lang und selbst am Steuer sitzend auf der Autobahn unterwegs ist, davon mehr als drei im Stau, dementsprechend zu spät kommt und den mit zusätzlichen Hindernissen verbundenen Sound-Check vor den Augen und Ohren des erwartungsvollen Publikums durchführen muss, dann ist es wahrlich nicht leicht, in die richtige Konzertstimmung zu finden. Aber Andy Sheppard - nicht zu verwechseln mit dem britischen Jazz-Saxophonisten gleichen Namens - ging es tapfer an und fand auch sogleich Unterstützung beim Publikum in der gut besuchten Kulturrampe.
Zunächst ging der Gitarrist aus Toronto auf Nummer Sicher, spielte seine Finger in den getragenen Tempi warm und nahm seine Zuhörer mit in lyrisch verträumte Sphären, erinnerte mich dabei streckenweise an den frühen Klaus Weiland. Zur Pause hin wurde es dann lebhafter, sogar der Bottleneck kam zum Einsatz, und im zweiten Set war Sheppard dann auch innerlich richtig angekommen.
Andy Sheppard, geboren 1972 in Ontario, Kanada, war zuerst beim Radio tätig, bevor er als Musiker hervortrat. Gefördert wurde er von den Gitarristen Don Ross und Pierre Bensusan. Im Oktober 2006 erhielt er den Colleen Peterson Songwriting Award für sein Stück "Until Next Time". Bisherige CDs: "Eclectic Guitar" (1995), "Swimming In Realtime" (1999), "Andy Sheppard" (2006), Sampler "Six Strings North Of The Border" (2006).