Anwohner in Cracau zahlen für mehr Bäume
Das Grünflächenamt erarbeitet Pläne für die Pflanzungen. Durch die Leitungen im Boden könnte es aber sehr teuer werden.
Krefeld. Der Bürgerverein Kliedbruch und die Anwohner an der Moerser Straße sind sich einig: Sie wollen eine Allee vom Grafschaftsplatz bis zur Palmstraße. Bezahlen wollen sie das selbst, denn die Stadt hat kein Geld dafür.
„Das sind Überlegungen, die es schon länger gibt. Das Problem ist allerdings die Finanzierung, deshalb haben wir uns bei den Anwohnern umgehört, ob sie bereit wären, sich an den Kosten zu beteiligen“, sagt Peter Gerlitz, Vorsitzender des Bürgervereins Kliedbruch.
Bisher gebe es nur positive Rückmeldungen der Anwohner. „Ab dem Grafschaftsplatz wird sehr schnell gefahren. Durch die Bäume hoffen wir, dass sich die Sicht so verengt, dass die Autofahrer dadurch langsamer fahren“, berichtet Olaf Enger, der die Rückmeldungen der Anwohner gesammelt hat. „Es geht uns vor allem um die Sicherheit, es gibt nicht viele Querungsmöglichkeiten“, erklärt Enger.
Bis allerdings feststeht, wie viele Bäume gepflanzt werden können und was das in etwa kosten würde, sind noch einige Abstimmungen nötig. „Das Grünflächenamt will mit den SWK nun bis Ostern Pläne erarbeiten, wo die Bäume stehen könnten“, sagt Gerlitz. „Ich schätze mal, dass wir in etwa 50 Bäume pflanzen müssen.“ Er wartet nun die Planung der Verwaltung ab. Es gebe auch Teile der Moerser Straße zwischen der Husarenallee und der Palmstraße, wo es früher eine Allee gegeben habe, sagt Gerlitz. Da sei dann wiederum auch die Neupflanzung unkomplizierter als an anderen Stellen. „Das Grünflächenamt hatte es auch langfristig in Planung, wieder einen Allee anzulegen, weil es natürlich auch gut aussieht, wenn man in die Stadt rein fährt“, sagt Gerlitz.
Auch wenn der Plan des Bürgervereins, das Geld selbst aufzubringen, ein gutes Angebot für die Stadt ist, einfach ist die Umsetzung nicht. „Man muss erst mal schauen, ob der Platz da ist. Bürgersteig, Radweg und auch die Parkbuchten spielen eine Rolle“, erläutert Heino Thies vom Grünflächenamt. Das müsse also mit dem Tiefbaumamt und den SWK abgestimmt werden. „Selbst wenn die Pläne soweit fertig sind: Entscheiden, ob dort Bäume gepflanzt werden, muss die Politik.“ Wie lange es dauert, bis die Pläne fertig sind, sei schwer zu sagen. „Das kann bis Ostern passiert sein, aber ich will mich da nicht festlegen. Wir sind sehr da hinterher, wir finden das toll. Es gibt aber auch Stellen, da geht es überhaupt nicht“, sagt Thies.
Am Montagabend gab es einen ersten Begehungstermin, um zu schauen, was überhaupt möglich ist. „Der Wunsch nach einer Allee wird auch vom Grünflächenamt geteilt“, sagt Michael Streubel vom Fachbereich Tiefbau. „Das Problem an einer solchen großen Straße sind die Leitungen im Boden. Wenn ein hoher Leitungsschutz nötig ist, kann eine einzelne Baumpflanzung tausende Euro kosten. Das ist selbst für einen gut situierten Bürgerverein schwer zu stemmen“, so Streubel.
Da aber zurzeit weder beim Fachbereich Grünflächen noch beim Fachbereich Tiefbau Geld für solche Maßnahmen vorhanden ist, dürfte in den nächsten beiden Jahren nicht mit der Umsetzung zu rechnen sein. Heißt: Vor 2015 wird kein Baum gepflanzt.
Der Bürgerverein ist dennoch froh, die Sache angestoßen zu haben. „Das ist keine Sache, die von heute auf morgen geht. Aber es ist ein erster Schritt“, sagt Gerlitz.