Bei Dujardin wird ein Kinofilm gedreht

In Uerdingen entstehen ab Samstag Szenen für „Maria, ihm schmeckt’s nicht“.

Krefeld. Ein Stück Vergangenheit kehrt am Samstag zurück nach Uerdingen. Im früheren Dujardin-Werk schlägt ein Filmteam sein Quartier auf und verwandelt die Hallen der ehemaligen Brennerei in eine Fabrik aus den 1960er-Jahren. Malocher werden durch die Gänge wuseln und so tun, als arbeiteten sie gerade mit voller Kraft am Wirtschaftswunder.

Am Wochenende beginnen in Uerdingen die Dreharbeiten zu "Maria, ihm schmeckt’s nicht". Der Bestseller von Jan Weiler soll nach dem Willen der Produzenten zu einer "luftig-leichten Sommerkomödie mit großem Tiefgang" werden.

Neben München und Apulien ist Krefeld der dritte wichtige Drehort. Teile von Weilers Buch spielen hier. "Außerdem haben wir hier die schönsten Motive gefunden", sagt Amelie Syberberg von der Produktionsfirma Claussen+Wöbke+Putz.

Laut Drehplan wird das Filmteam sechs Tage lang in Krefeld unterwegs sein. Auch die Hauptdarsteller Christian Ulmen, Mina Tander, Lino Banfi und Maren Kroymann sind vor Ort. Wo genau gedreht wird, will Syberberg nicht verraten. Sonst würden wohl zu viele Schaulustige angelockt. "Wir werden uns relativ unauffällig bewegen", betont sie. "Der Verkehr wird hier nicht lahmgelegt." Der Drehplan sieht viele Innen-Schauplätze vor.

Im Dujardin-Werk, das eine Art Hauptquartier des Filmteams bilden soll, wird laut Syberberg vor allem die Geschichte der ersten Generation Gastarbeiter auferstehen. Im Buch steht die Figur des Antonio Marcipane für dieses Stück deutscher Vergangenheit. Als liebenswert-nerviger Schwiegervater in spe zieht er die Hauptfigur Jan in ein turbulentes italienisches Abenteuer, indem er darauf besteht, dass Jan seine Tochter Sara in Campobello ehelicht.

Für die Rückblicke in Marcipanos Vergangenheit hat die Produktionsfirma, wie berichtet, in Krefeld Statisten gesucht. An die 80 Komparsen hat Casting-Spezialistin Tanja Schwichtenberg hier aufgetrieben. Die meisten sind Krefelder, viele tatsächlich italienischer, griechischer oder türkischer Abstammung. Sie und das unverwechselbare Uerdinger Industriedenkmal wird man vermutlich ab Sommer 2009 im Kino bewundern können.