Berufsberatung mal anders
Krefeld. Viktoria ist 16 Jahre alt, in knapp zwei Jahren wird sie ihr Abitur am Moltke-Gymnasium machen. Was danach kommt, weiß die Schülerin bisher noch nicht. „Vielleicht studiere ich irgendetwas im kreativen Bereich oder etwas mit Sprache.“ Welche Jobs sie nach einem Studium genau ausführen kann, ist der 16-Jährigen bisher auch noch nicht klar.
Bei der Veranstaltung „Date your job — Berufsberatung mal anders“, veranstaltet von den Rotary-Clubs Krefeld und Krefeld-Greiffenhorst sowie dem Lions-Club, erhoffte sich Viktoria im Kulturpunkt der Friedenskirche Antworten auf ihre Fragen.
Die Veranstalter haben über 50 Fachleute aus unterschiedlichen Berufsfeldern eingeladen, die sich den Fragen der Gymnasiasten stellen. Viktoria wählt das Berufsfeld des Theaterwesens und trifft hier auf Reinhard Zeileis, den Geschäftsführer des Theaters Krefeld/Mönchengladbach. „In einem Theater gibt es die verschiedensten Berufe. Wir beschäftigen Darsteller, Sänger und Musiker genauso wie Schlosser, Schreiner oder Elektriker“, erklärt Zeileis. Viktoria interessiert sich für den Beruf des Dramaturgen. Ausführlich schildert Zeileis Viktoria die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten, den Einsatz von Dramaturgen, aber auch die Gefahren in dem Job. „Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass es in diesem Bereich nur befristete Verträge gibt, die maximal fünf Jahre lang gelten. Bei einem kreativen Beruf lebt man also immer mit einem gewissen Risiko.“ Für Viktoria ist das ausschlaggebend, um sich noch weitere Branchen bei der Berufsberatung anzuschauen.
Seit Jahrzehnten veranstalten die drei Clubs die Berufsberatung. Sie findet einmal im Jahr für Real- und Hauptschüler und einmal im Jahr für Gymnasiasten statt. „Es ist uns wichtig, dass die Veranstaltung keinen kommerziellen Hintergrund hat“, erklärt Rainer Bongarth vom Rotary-Club. „Die Schüler lernen hier nicht ihren zukünftigen Ausbilder kennen, sondern sie können unabhängigen Vertretern der Berufsfelder ihre Fragen stellen.“
Auch Robert und Malik vom Fichte-Gymnasium sind deswegen in den Kulturpunkt gekommen. Die beiden interessieren sich für eine Karriere bei der Bundeswehr. Den beiden ist jetzt auch die Konsequenz einer möglichen Karriere bei der Bundeswehr bewusstgeworden. „Wir werden auf jeden Fall im Ausland eingesetzt werden“, sagt Robert. Sein Freund ergänzt: „Aber das ist gut, das mal von jemandem persönlich zu hören und nicht nur auf der Internetseite zu lesen.“