Bewegung für Schüler am Nachmittag
Drei Schulen bilden ein Netzwerk.
Krefeld. Die Jungen laufen auf der Stelle. Ihr Lehrer, Lam Ngo, braucht nur einmal in die Hände zu klatschen und schon wechseln sie über in einige Liegestütze, bis es wieder zurückgeht in den Stand. Wer Hip Hop oder Breakdance lernen will, muss fit sein. Und das wollen die Jungen. Sie bilden eine von sechs Gruppen, die nachmittags im Fichte-Gymnasium am Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teilnehmen.
Atakan (13) ist mit Begeisterung bei der Sache. „Es macht Spaß. Ich mag es, zur Musik zu tanzen, mich im Rhythmus zu bewegen“, sagt er. Auch Lam Ngo ist über die Konzentration der Kinder der sechsten und siebten Jahrgangsstufe begeistert. „Sie sind sehr aufmerksam, es ist hier anders als an anderen Schulen.“
Birgitta Heller betreut als Kulturagentin ein Schulnetzwerk aus drei Lehranstalten. Sie ist auch an der Gesamtschule Kaiserplatz und der Realschule Oppum tätig. Sie erklärt, dass am Fichte-Gymnasium verschiedene Künstlerinnen und Künstler rund 90 Schülerinnen und Schüler in Workshops anleiten.
„Das Angebot reicht von Ausdruckstanz über Hip Hop und szenischem Spiel bis zu Keramik, Fotografie und Malerei“, erläutert sie. „Zum Schluss des Halbjahres können die Schüler ihr Erlerntes in einer Abschlusspräsentation zeigen.“
Danach dürfen sie in ein anderes Fach wechseln. Nur die Kinder mit einem Defizit in deutscher Sprache müssten das Theaterangebot belegen, um sich in der Ausdrucksweise zu üben, berichtet Heller.
Das Ganztagsangebot wird von der Bürgerinitiative St. Josef getragen. 18 000 Euro kommen vom Land für jede Schule zum Projekt Kulturagenten hinzu. „Es gibt eine ganze Palette von Angeboten an unserem Ganztags-Innenstadt-Gymnasium“, erklärt Fichte-Vize Wolfgang Kutz. „Hier werden die Kinder nachmittags gefördert oder sie bewegen sich, nachdem sie vormittags sechs Stunden Unterricht hatten.“ cf