Biologische Station: Gemeinsame Sache mit Wesel
Krefeld. Es ist fünf Jahre her, da verlor Krefeld die eigene Biologische Station. Das Land hatte die Zahlung eingestellt, da eine solch kreisfreie Stadt zu klein sei, um entsprechend gefördert zu werden.
Letztlich übernahm der Nabu die beiden Landespfleger Gabriele Heckmanns und Jochen Schages, die bisher die Arbeit der Bio-Station bestritten hatten.
Jetzt eröffnet die Zusammenarbeit mit der Biologischen Station des Kreises Wesel neue Möglichkeiten. Krefeld fungiert künftig als Außenstelle, finanziert durch die Stadt und das Land, wie Heino Thies, kommissarischer Leiter des Grünflächenamtes, erläutert. „Das ist für uns von Vorteil“, freut sich Thies, schließlich bringe Wesel mit den bisher neun festen und akademisch ausgebildeten Mitarbeitern weiteres Know-how mit. Nun ergänzt durch das spezielle Wissen des Teams Heckmanns/Schages. „Im großen Kreis der Fachkollegen findet ein guter Austausch statt“, sieht auch Gabriele Heckmanns vor allem Vorteile.
Immerhin teilen sich Krefeld und der Kreis Wesel auch das eine oder andere Naturschutzgebiet wie zum Beispiel den Egelsberg. „Unser Fokus liegt auf den Naturschutzgebieten“, betont Stations-Geschäftsführer Klaus Kretschmer. Und so sei zum Beispiel als künftiges gemeinsames Projekt ein Maßnahmenkonzept für den Egelsberg denkbar. Krefeld jedenfalls solle als Außenstelle nicht ins Hintertreffen geraten, verspricht Kretschmer.
Denn für den Naturschutz erfüllen die Stationen eine wichtige Funktion. „Wir fühlen uns als Anwalt der Natur“, beschreibt es Klaus Lorenz, Vorsitzender des Vereins Biologische Station. Ein hehres Ziel, das mit Öffentlichkeitsarbeit, dem Management der Schutzgebiete, Monitoring und der Erarbeitung möglicher Projekten erreicht werden soll.
Ganz anders ist allerdings die Finanzsituation von Mutter-Station und Außenstelle aufgebaut. Im Kreis sei ein fester Finanzbetrag im Haushaltsansatz für Projekte verankert, berichtet Lorenz. In den vergangenen Jahren seien so knapp eine halbe Million Euro geflossen, die sich über Fördertöpfe noch vervielfacht hätten. So kann hier derzeit ein bodensaurer Eichenwald revitalisiert, ein alter Rheinarm bei Bislich ausgebaut werden.
In Krefeld stehen jährlich 62 500 Euro für die beiden Teilzeitstellen der Bio-Station im Haushalt bereit. Projekte entwickle man über das Amt, berichtet Thies. Wie viel dafür konkret zur Verfügung steht, kann er ad hoc nicht benennen. Doch das sei angesichts der Finanzsituation ein eher kleinerer Betrag.