Botanischer Garten: Alpen und Hochmoor mitten in Krefeld
Im Botanischen Garten wird gebaut: Es entstehen neue Lebensräume für seltene Pflanzen.
Krefeld. Im Botanischen Garten wird gebaut: Nachdem vor vier Jahren ein Drittel des Steingartens ganz neu gestaltet worden war, gehen die Arbeiten in diesem Winter in die zweite Runde. Rund 100 Kubikmeter Erdreich wurden bereits Mitte November mit Bagger und Radlader ausgehoben. Zurzeit ruhen die Arbeiten aufgrund der Kälte.
Mit eigenem Personal und den Auszubildenden im Fachbereich Grünflächen geht es aber so bald wie möglich an den fachgerechten Neuaufbau. Die begonnene Trockenmauer wird fortgeführt, eine Drainageschicht aus Kies eingebracht und tonnenschwere Sandsteine werden verlegt.
So entsteht ein Areal, das den natürlichen Lebensbedingungen alpiner Pflanzen weitgehend entspricht. Im Frühjahr 2011 sollen dann viele Arten wie Enzian (Gentiana acaulis), Polsternelken (Dianthus-Arten), sowie Arten von Dachwurz (Sempervivum) und Steinbrech (Saxifraga) gepflanzt werden.
Die Modellierung des Steingartens mit Erd- und Steinarbeiten soll bis Weihnachten abgeschlossen sein.
Auf einer weiteren Fläche wird Anfang des Jahres 2011 ein Hochmoor angelegt, ein für den Botanischen Garten völlig neuer Lebensraum und eine zusätzliche Attraktion. Heidekrautgewächse, Torfmoose, Seggen und insektenfangende Pflanzen bilden ein dynamisches, aber auch empfindliches Biotop, das in der freien Natur selten geworden ist. Die Ränder werden mit Alpenrosen (Rhododendron ferrugineum), Nadelgehölzen wie Zwergkiefern (Pinus mugo), Alpen-Waldreben (Clematis alpina), Moosbeeren (Vaccinium oxycoccus) und Bärentrauben (Arctostaphylos uva-ursi) bepflanzt.
Pünktlich zum 1. April 2011, wenn der Botanische Garten wieder täglich von 8 bis 18 Uhr seine Tore öffnet, soll der neue Steingartenbereich fertig sein.
Die Mitarbeiter sorgen für die Anzucht und für die Bepflanzung der neuen Lebensräume und stellen die dauerhafte Pflege sicher. Bei den insgesamt rund 5000 verschiedenen und zum Teil sehr seltenen Pflanzenarten der gesamten Gartenanlage ist das eine anspruchsvolle Aufgabe, der sich das gärtnerische Team mit viel Engagement stellt.
Im Laufe seiner Geschichte wandelte sich der Botanische Garten immer wieder durch Umgestaltungen und Neuanlagen, und auch heute - nach 100 Jahren - gibt es keinen Stillstand. Die bei Besuchern beliebte Parkanlage am Sandberg in Oppum wird so beständig weiter entwickelt, so die Stadt Krefeld. Red