Boxer Baby geht jetzt Gassi im kleinen Schwarzen
Ledermäntel liegen bei den Vierbeinern im Trend. Paris Hilton hat den Schutz vor Kälte in Verruf gebracht.
Krefeld. Der Windhund trägt in diesem Winter Strickpullover in gesetzten Farben, der Pudel lockere Kaputzenjacken in knalligem Rot. Mit trendiger und gleichzeitig praktischer Winterbekleidung wird der Bürgersteig für Dalmatiner, Jack Russel und Co. in kalten Tagen schnell zum Laufsteg, abendliche Spaziergänge im Park zur After-Show-Party. „Dieses Jahr sind die schwarz-weiß karierten Pepita-Muster bei den Vierbeinern der Renner. Beliebt sind auch das englische Muster und Lammfellimitate“, sagt Gudrun Waldor, Inhaberin des Hundesalons BellaBello an der Uerdinger Straße 308.
Der Mercedes unter den Mänteln ist aber nach wie vor das kleine Schwarze. „Wer es ausgefallen mag, kauft den wasserabweisenden Mantel mit dicker Fütterung.“ Dafür muss Herrchen dann aber auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Knapp über einhundert Euro kostet der schwarze Einteiler, Jacken im Pepita Look oder im englischen Stil sind schon ab 20 Euro zu erwerben.
Bei Kritikern stellt sich immer wieder die Frage: Braucht ein Tier wirklich Winterbekleidung, wenn es doch mit Fell ausgestattet ist? Gudrun Waldor sagt Ja. „Hunde mit kurzen Fell ohne ausreichende Unterwolle, wie Mops, Bulldoggen oder Dalmatiner sind sehr anfällig bei Kälte. Da sind Wintermäntel nützlich.
Viele Halter bekommen von ihren Tierärzten auch die Empfehlung ihrem Hund einen Mantel zu kaufen, wenn sie zum Beispiel Rheuma oder Arthrose haben.“ Auch Welpen oder frisch geschorene Vierbeiner seien vor Nässe und Kälte nicht gefeit. Die Gefahr einen nassen Unterbauch zu bekommen sei sehr groß.
Umstritten ist der Trend aber nach wie vor. Das liege nicht zuletzt an dem typischen „Paris-Hilton-Look“, sagt Waldor. „Hauptsache der Hund ist rosa, glitzert und sieht chic aus. Für manche Halter spielt da die Gesundheit des Vierbeiners gar keine Rolle.“ In diesen Fällen sei es kein Wunder, dass Mann sich in diesem Aufzug mit dem Hund oder der Hündin nicht mehr vor die Haustüre traut, sagt Waldor.
Für die meisten Hunde sei das Tragen eines Mantels, oder Pullovers nicht unangenehm. „Wenn der Hund lange im Warmen sitzt und dann in die Kälte muss, in den Stall oder ins Auto freut er sich über eine warme Jacke, genauso wie wir Menschen.“ Warme Hundebekleidung gibt es schon ab 15 Zentimeter Rückenlänge bis hin zu 80 Zentimeter.
Im Monat Dezember hat Waldor bis zu 50 Mäntel in der Woche verkauft. Mittlerweile sind es nur noch bis zu fünf wöchentlich. Bei BellaBello konzentriert man sich schon so langsam auf die neue Frühjahrskollektion 2011.
Und da liegt, ähnlich wie bei den Frauchen auch, der Marinelook ganz weit vorne. Mit blau-weiß-gestreiften-Shirts liegt Hund und Hündin im Trend.
„Darüber hinaus werden bunte T-Shirts mit frechen Aufdrücken wieder gefragt sein“, sagt Waldor. Auch der Paris-Hilton-Look wird im Frühjahr 2011 auf Krefelds Bürgersteigen zu sehen sein. Auf rosa Shirts trägt Pudel, Dackel & Co. dieses Jahr nämlich Strass.