Die Radio-Macher der Zukunft üben in der Kufa
Im Studio der Kulturfabrik produzieren Schüler eine eigene Themensendung.
Krefeld. Schönheit und Wellness sind Themen, die Jugendliche brennend interessieren. Deren positive und negative Aspekte möchte jetzt eine Gruppe von Schülern der Realschule Tönisvorst beleuchten. In einem Radioworkshop, den sie im Studio von "Radio Kufa" absolvieren, arbeiten die Neunt- und Zehntklässler an einer kompletten Sendung zu dem Thema.
"Mitte November soll sie ausgestrahlt werden", kündigt der Studiokoordinator Rolf Frangen an, der noch fünf weitere Schulgruppen betreut, aber damit nicht ausgelastet ist: "Die Kapazitäten sind noch lange nicht ausgeschöpft. Wir könnten noch viel mehr Gruppen betreuen." Denen stünde dann ein professionelles Studio mit Selbstfahrerpult, Schnittplätzen und Aufnahmegeräten zur Verfügung.
"Der Radioworkshop ist mehr als nur eine AG", sagt der Deutsch- und Erdkunde-Lehrer Ansgar Becker. "Er findet im Rahmen der individuellen Förderung nach dem neuen Schulgesetz statt." Deshalb wird die Arbeit der Gruppe auch nach einem Schuljahr benotet.
"Radiomachen schult viele Fähigkeiten", findet Becker. "Es fördert die Sprache, den Umgang mit Medien und termingerechtes Arbeiten." Die Schüler bekommen Interview-, Moderations- und Sprechtraining. Sie lernen, wie man fürs Hören schreibt und Beiträge baut sowie welche unterschiedlichen Darstellungsformen im Radio vorkommen.
In einer großen Redaktionskonferenz am Anfang des Schuljahres haben die Jugendlichen die Beiträge für die Sendung besprochen und festgezurrt. "Aufhänger ist die Krefelder Straßenmodenschau", sagt Ron Walter, der 16-jährige Technikpapst der Gruppe. "Dort haben wir uns mit zwei Models unterhalten und mit der Choreografin einer Show. Das war ziemlich spannend."
Doch auf der Agenda stehen noch weitere Themen: Eine Gruppe widmet sich der Frage: Wer schön sein will, muss leiden? Andere beleuchten Ess-Störungen, untersuchen den Zusammenhang von Komplexen und Schönheitsidealen oder wagen ein Experiment zum Sprichwort "Kleider machen Leute". Wer moderieren soll, ist auch schon klar: Es muss eine richtige Rampensau sein. "Und das bin ich", ruft die 15-jährige Regina Gessel begeistert.