Die tierischen Patenkinder – Faultier, Kleiner Pandas und Känguru
Vor zehn Jahren gehörten Ursel und Barbara Illgen zu den Ersten, die sich an der besonderen Spendenaktion des Zoos beteiligen. Am Samstag feiern die Zoopaten.
Krefeld. Der einen gehört Cosima, der anderen Gorbi. "Wir haben die Kleinen Pandas fair unter uns aufgeteilt", sagt Ursel Illgen lachend. Sie und ihre Schwester Barbara gehören zu den Tierpaten der ersten Stunde. Vor zehn Jahren, als die Aktion vom Krefelder Zoo gestartet wurde, hat sich jede von ihnen das erste Tier ausgesucht.
"Ich habe mich sofort für das Faultier aus dem Regenwaldhaus entschieden", sagt die 68-jährige Barbara Illgen und schmunzelt. "Da besteht einfach eine gewisse Seelenverwandtschaft." Später bekam sie von ihren Arbeitskollegen ein Känguru zum Geburtstag geschenkt. Ihre drei Jahre ältere Schwester suchte sich erst den Ameisenbär, dann den Tapir aus. Und beide finanzieren jetzt auch die Kleinen Pandas mit, denn die sind "einfach zum Klauen schön".
"Natürlich kann man sich kein spezielles Tier-Individuum aussuchen, sondern nur die Art, die man unterstützen möchte", erklärt Ursel Illgen. "Die meisten Tiere haben auch mehrere Paten. Und so haben wir Cosima und Gorbi nur zum Spaß jeweils einer von uns zugeordnet."
Die Patenschaft ist eine besondere Form der Spende an den Zoo, die sich an den Haltungskosten für das jeweilige Tier orientiert. Der Jahresbetrag für eine Ente kostet nur 20 Euro, 1000 Euro zahlt man für Jaguar, Elefant oder Menschenaffe. "Uns geht es hauptsächlich darum, den Zoo als kulturelles Gut der Stadt Krefeld zu stärken", sagen die beiden Schwestern, die sich auch bei den Zoofreunden engagieren. "Hier wird ein Bildungsauftrag erfüllt. Wir freuen uns immer, wenn wir die vielen Kinder und Schulklassen hier sehen."
Die Illgen-Schwestern machen einen unzertrennlichen Eindruck: Ständig spielen sie sich im Gespräch die Bälle zu, necken sich und lachen über Witze, die Außenstehende nicht auf Anhieb verstehen.
Die beiden gebürtigen Sächsinnen wohnen zusammen in Tönisvorst seit sie in Rente sind, hören gemeinsam Musik und gehen ins Theater. Außerdem koordinieren sie das Freiwilligenteam im Forscherhaus und leisten dort auch selber regelmäßig tierische Aufklärungsarbeit. Ihnen ist aufgefallen: "Das Interesse bei Kindern für Tiere ist enorm, daher eignet sich so eine Patenschaft auch hervorragend als Geschenk - vor allem wegen des Tierpatentags."
Den richtet der Zoo als Dankeschön für das Engagement einmal im Jahr aus. Alle Paten haben dann freien Eintritt in den Zoo und besuchen ihr Tier in Begleitung der Zoomitarbeiter. "Da kommt man ganz nah dran", sagt Barbara Illgen. "Ich konnte mein Faultier einmal sogar streicheln. Das war ein ganz besonderes Erlebnis."
Neben ihren Verpflichtungen sind Barbara und Ursel Illgen fünf- bis sechsmal im Monat als ganz normale Besucher im Zoo. Während sie an den Gehegen vorbeigehen, kommen sie regelmäßig ins Schwärmen. "Die Löffelhunde könnte ich mir auch sehr gut als Patentiere vorstellen", sagt Barbara Illgen. Ihre Schwester ergänzt: "Mir kribbelt es in den Fingern, wenn ich den süßen Nachwuchs bei den Jaguarundis sehe." Der Zuhörer merkt: Eigentlich wären sie gerne die Patentanten von allen Zoobewohnern. "So ist das eben: Die einen sammeln Breifmarken, die anderen Zootiere."