Ein gruseliges Zoo-Erlebnis

Deutlich besser besucht als in den Vorjahren war das schaurige Spektakel im Krefelder Tierpark. Familien hatten ihren Spaß.

Krefeld. Es ist ein besonderer Abend im Krefelder Zoo. Hexen, unheimliche Gespenster und Vampire treiben ihr Unwesen. Anna Rasenberger-Budak (5) fürchtet sich jedoch nicht vor den gruseligen Erscheinungen. Sie trägt ein grün-schwarzes Hexenkostüm und sieht damit genauso unheimlich aus, wie die anderen zauberhaften Wesen, die an diesem Abend im Zoo anzutreffen sind.

Zum zweiten Mal veranstaltet der Krefelder Tierpark eine Walpurgisnacht. An insgesamt 15 Stationen bekommen sowohl Kinder als auch Erwachsene ein vielfältiges und gespenstisches Programm geboten, das sie für einige Stunden in eine verzauberte Welt entführt. Zahlreiche Familien sind gekommen. Viele von ihnen tragen gruselige Kostüme. Die besten Kostüme werden am Ende des Abends von einer Jury bewertet und prämiert.

Anna ist mit ihren Eltern, ihren jüngeren Geschwistern und einer befreundeten Familie aus Meerbusch nach Krefeld gekommen. Dabei freut sich nicht nur die Fünfjährige auf das schaurige Spektakel im Zoo. "Ich glaube, dass es auch für uns Erwachsene nicht langweilig werden wird. Ich lasse mich gerne von Zauberern und Hexen begeistern. Gleichzeitig können wir, wie gewohnt, die Tiere in ihren Gehegen beobachten", sagt Maria Rasenberger- Budak, Annas Mutter.

Anna interessiert sich jedoch weniger für die Zootiere. Vielmehr möchte sie in die Zooscheune gehen, die zu einem Gruselkabinett umfunktioniert wurde. Dort wird sie von einer freundlichen Hexe und einer riesigen Spinne aus Plüsch begrüßt. Die Fünfjährige ist von dieser Frau fasziniert und scheut nicht, ihr und der Spinne zur Begrüßung ihre Hand zu geben.

Im Gruselkabinett ist das Gedränge groß. Viele Besucher möchten sich die in Terrarien ausgestellten Schnecken, Mehlwürmer, Heuschrecken und Kakerlaken ansehen. Mutige dürfen die Insekten sogar anfassen. In der Mitte des Raumes sind Furcht einflößenden Boxen aufgestellt, die mit für die Besucher unbekanntem Inhalt gefüllt sind. Die Gäste müssen durch Fühlen erraten, was sich in ihnen befindet. Anna ertastet Gummibärchen, kalte Nudeln und sogar ein Stück Kamelfell. Das Mädchen erschaudert, als sie das Fellstück berührt. "Ich habe noch nie Kamelfell angefasst. Das fühlt sich wirklich komisch an", sagt die mutige kleine Besucherin.

Vor der Zooscheune darf sich die Familie Rasenberger-Budak stärken. Dort befindet sich ein großes Buffet, an dem Muffins, Kuchen und Brötchen verkauft werden. Auch die Speisen, die mit essbaren Gummifledermäusen oder Lebensmittelfarbe verziert sind, sehen unheimlich aus.

Nach der Stärkung mit einem Brötchen gelangen Anna und ihre Familie an eine Station, an der man Blüten, Schnecken oder magische Augen aus Wolle herstellen kann. Die Wahl fällt auf das Filzen eines magisches Auges. Mit Hilfe von zwei Hexen verarbeitet Anna zwei verschiedenfarbige Wollstücke zu einem festen Stoff. In die Mitte wird ein farbiger Stein eingearbeitet, der das magische Auge darstellt. Der Stoff wird in Seifenlauge eingetaucht, damit er geformt werden kann.

Während eine Maskenbildnerin die kleine Tochter schminkt, lässt sich Mutter Maria im Hexenwagen von einer Wahrsagerin namens Madame de laTour die Zukunft vorraussagen. "Ihre Aussagen waren etwas uneindeutig, aber es war eine nette Erfahrung. Ich wollte es unbedingt ausprobieren", sagt sie. Am liebsten würde sich die Familie nun noch die restlichen Stationen ansehen, jedoch überkommt Anna ihre Müdigkeit. "Ein Abend reicht für so viele Stationen nicht aus", sagt sie trotzdem sichtlich zufrieden.