Hauptfriedhof: Das Taxi bleibt

Leiterin der Friedhofsverwaltung widerspricht gegenteiliger Meldung und nennt Zahlen.

Krefeld. „Bestens bewährt“ habe sich laut der Chefin der Friedhofsverwaltung, Heike Blondin, das im Sommer 2010 erstmals angebotene „Friedhofstaxi“. Gleichzeitig wies sie damit eine in einer Düsseldorfer Zeitung veröffentlichte Meldung zurück, wonach es in Krefeld die Überlegung gebe, diesen Service einzustellen.

Ein gebrauchter Elektro-Caddy wurde zum Friedhofsmobil umfunktioniert. Die Anschaffung kostete damals rund 5000 Euro, erklärt Blondin. Für die Friedhofsverwaltung ist dies ein weiterer Service-Baustein für den Hauptfriedhof.

Insbesondere älteren und gehbehinderten Menschen soll damit der Gang über den fast 55 Hektar großen Hauptfriedhof erleichtert werden. Immerhin ist es vom Haupteingang der Heideckstraße bis zum Ende der Ruhestätten an der Edelstahl-Kampfbahn über einen Kilometer weit.

Pate habe bei dem Krefelder Modell der historische Friedhof von Amsterdam gestanden, berichtet Heike Blondin. Bei einem Besuch bei ihren niederländischen Kollegen in der Stadt der Grachten seien die Krefelder auf diese Dienstleistung aufmerksam geworden.

Die Resonanz ist weiterhin sehr gut, stellt Heike Blondin fest. Monatlich sind es immer über 100 Fahrten, die natürlich jahreszeitlich bedingt schwanken, im November letzten Jahres waren es annähernd 200. Jetzt im Januar und Februar sind es eher weniger. Mittlerweile wird das Mobil über die Bestatter zu den Beisetzungen bestellt und auch regelmäßig telefonisch vorbestellt (siehe Kasten).

Den Fahrdienst versehen derzeit Mitarbeiter als sogenannte Ein-Euro-Jobber.

Die Friedhofsverwaltung arbeitet dabei eng mit der Agentur für Arbeit und der Zentralstelle für Beschäftigungsförderung (ZfB) der Stadt zusammen. Für die Mini-Jobber ist es eine Möglichkeit, wieder in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.