Hundeverein ist plötzlich 25 Jahre älter
Der 100-jährige Geburtstag kann früher gefeiert werden als gedacht: Ein Irrtum machte den Verein jünger, als er tatsächlich ist.
Krefeld. Ein Jagdhund muss vor allem eines: gehorsam sein. Und er muss eine Prüfung abgelegt haben, um zur Jagd eingesetzt werden zu dürfen. Diese Prüfungen führt der Jagdgebrauchshundverband durch. Der Krefelder Verein wird nun 100 Jahre alt.
Die 58-jährige Brigitte Göbel ist seit März dieses Jahres die erste Vorsitzende des Vereins. „Laut unseren Unterlagen ist der Verein 1936 gegründet worden. Der Verband hat jetzt aber herausgefunden, dass wir schon in Dokumenten von 1911 vorkommen“, erzählt sie. Also wird der Verein jetzt 25 Jahre früher, als gedacht, ein Jahrhundert alt. „Das war vielleicht eine Überraschung“, erinnert sich Brigitte Göbel.
Zentrale Aufgabe des mittlerweile 200-köpfigen Vereins ist es, Neuzugänge auszubilden und Prüfungen durchzuführen. „Die Voraussetzungen wie Intelligenz und Jagdinstinkt bringen alle Jagdhunderassen mit. Allerdings kann man mit einem schlecht ausgebildeten Hund auf der Jagd viel falsch machen“, erklärt Brigitte Göbel.
Denn der Hund könnte seinem Besitzer die Beute nicht übergeben wollen oder alleine jagen gehen. „Den Gehorsam lernen die Hunde hier im Training, und in den Prüfungen müssen sie sich beweisen.“
Die wichtigsten Prüfungen sind erstens die Brauchbarkeitsprüfung, die einen Hund zum anerkannten Jagdhund macht, und zweitens die Verbandsprüfungen. Die sind wichtig für die Zucht: „Je mehr Verbandsprüfungen ein Hund möglichst erfolgreich bestanden hat, desto höher ist sein Prestige“, erklärt Brigitte Göbel.
In der Brauchbarkeitsprüfung muss ein Hund die Fährte eines geschossenen Großwildes und eines Kaninchens verfolgen und eine tote Ente aus dem Wasser apportieren. Die Verbandsprüfungen stellen ähnliche Aufgaben.
Die Arbeit mit den Hunden ist für den Verein natürlich das Wichtigste, dennoch ist es Brigitte Göbel daran gelegen, auch das gemeinsame Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. „In den letzten Jahren ist das definitiv zu kurz gekommen, einige Vereinsmitglieder hat das verärgert“, weiß die erste Vorsitzende. „Das wollen wir jetzt ändern.“
Am 9. Juli hat der Verein in der Hülser Bergschänke sein Vereinstreffen mit geladenen Gästen und feiert sein 100-jähriges Bestehen. Eine Woche später, am 17. Juli, findet am gleichen Ort von 11 bis 17 Uhr ein Fest für die Öffentlichkeit statt. Jagdhornbläser, ein Falkner und weitere Gäste sorgen für Unterhaltung.