Inselhüpfen im Südpazifik
Der Krefelder Andreas Franke ist mit der Jacht „Elessar“ auf Weltumseglung.
Krefeld. Ein Segeltrip rund um den Globus ist nicht immer nur Vergnügen. Das Inselhüpfen im Südpazifik gehört aber definitiv zu den angenehmeren Passagen auf der Reise von Andreas Franke. Zwischen Französisch-Polynesien und den Cook-Inseln muss der Südseetraum westlicher Aussteiger zu Hause sein.
Anfang September hat die Crew der „Elessar“ Fatu Hiva auf den Marquesas wieder verlassen. Auf den Besuch der anderen Inseln haben sie verzichtet — Fatu Hiva soll ohnehin die schönste Insel sein. Schwierig gestaltete sich allein der Provianteinkauf. Niemand auf den Marquesas wollte oder konnte Geld wechseln. Aber in der Südsee wurden schon öfter Tauschgeschäfte gemacht. Und eine Flasche kubanischer Rum ist an einem Ort, an dem ein Tetrapack Wein 15 Dollar kostet, eine starke Währung. Getauscht wird gegen eine Staude Bananen, vier riesige Pampelmusen, eine Brotfrucht und eine Unmenge Zitronen. Mangos gibt es kostenlos dazu — die Crew muss sie nur vom Boden aufheben.
Am 10. September erreicht sie das Rangiroa Atoll. Die Fische sind hier so zutraulich, dass sie den Schnorchlern aus der Hand fressen. Das weckt den Jagdinstinkt. Aber beim Anblick der Harpune sind die gerade noch so zahmen Tiere blitzschnell verschwunden. Da hilft nur eine List. Mit Nudeln werden die Fische erst angefüttert, und dann — zack — hängen gleich drei Fische auf einen Streich an der Harpune. Das Atoll selbst zeigt sich von seiner besten Seite. „Manchmal können wir es kaum glauben hier zu sein“, sagt Franke angesichts von Palmen, weißen Stränden und türkisfarbenem Wasser. Aber teuer ist es hier. Die Flasche Rum kostet stolze 66 Dollar. Über Tahiti und Bora Bora geht es weiter nach Maupiti. Es ist die letzte Station der Crew auf Französisch-Polynesien. Ein paar Tage Strandurlaub später stechen die Segler wieder in See. 600 Seemeilen, rund 1100 Kilometer Ozean liegen zwischen ihnen und ihrem neuen Ziel, den Cook-Inseln.
Was bei anfänglicher Flaute ein ziemlich langweiliger Törn zu werden scheint, entpuppt sich bald als anstrengende Passage bei starkem Wind. Mit 8,5 Knoten pflügt die „Elessar“ durch den Südpazifik. Dabei wird wieder klar: Seekrankheit kennt auch bei erfahrenen Skippern keine Gnade. Zum Ausgleich macht die Crew auf der mit üppigem Grün bewucherten Insel Rarotonga erst mal eine Wander- und Klettertour. Aber zu viel Zeit an Land wollen sich die Segler nicht lassen. Das nächste Ziel steht bereits fest. Über Niue geht es nach Tonga.