Investition zahlt sich aus
Kommentar
Krefeld. Manchmal muss man seinen Blickwinkel oder Standort ändern, um die Dinge klarer erkennen zu können. Deshalb war es ein richtiger Schritt, die Bühne vom Dionysiusplatz auf die Rheinstraße zu holen und neben das leerstehende Horten-Gebäude zu stellen. Dabei zählt, nicht die Augen vor dem derzeitigen Schandfleck zu verschließen, sondern die Chancen zu sehen, die dieser Standort Investoren und Stadt bietet. Schade nur, dass der Inhaber einer Nutzung während der Modenschau nicht zugestimmt hat. In anderen Städten werden solche ungewöhnlichen Orte zu hippen Lokationen.
Die Straßenmodenschau hat inzwischen Festival-Charakter. Was die Wagner-Festspiele für Bayreuth, ist die Modenschau für Krefeld. Wo sonst gibt es ein dermaßen fröhliches und friedliches Miteinander? Das zeigt, dass dieses Konzept stimmig ist.
Damit es auch so bleibt, ist der jährliche Kraftakt notwendig. Es darf nicht an dem Etat im Rahmen des zu konsolidierenden Haushalts gerüttelt werden und es bedarf weiterer innovativer Ideen wie den Design-Nachwuchswettbewerb, damit auch die nachwachsenden Krefelder sich mit der Straßenmodenschau und ihrer Stadt identifizieren.
yvonne.brandt@ westdeutsche-zeitung.de