Zoo: Gefleckt und unzähmbar
Die Jaguare Porgy und Bess sind zum ersten Mal Eltern geworden. Jetzt gab es Besuch vom Tierarzt.
Krefeld. Wenn Blicke töten könnten, wäre Karl-Heinz Schulte jetzt nicht mehr unter uns. Denn der Krefelder Tierarzt, der gerade die Urlaubsvertretung für seinen Kollegen Martin Straube macht, hatte am Donnerstag einen ganz besonderen Auftrag zu erfüllen: Der erste Nachwuchs der Jaguare Porgy und Bess musste entwurmt werden - und hatte darauf überhaupt keine Lust.
Noch nicht mal drei Wochen alt sind der kleine Kater und die Katze, aber sie zeigen sich bereits von ihrer wildesten Seite. Sie fauchen ununterbrochen, winden sich und wehren sich nach Leibeskräften.
Noch sehen ihre zahnlosen Mäulchen eher niedlich als gefährlich aus, aber das wird sich schon bald ändern: "Bei der ersten Impfung, die zwischen der sechsten und achten Woche vorgenommen wird, werde ich schon Handschuhe anziehen müssen", sagt Tierpfleger Thomas Hamma. Denn man kann Jaguare nicht mit anderen Raubkatzen wie Schneeleopard oder Gepard vergleichen. Sie sind viel aggressiver. "Deshalb arbeitet auch kein Dompteur mit ihnen. Sie haben einfach ein unzähmbares Wesen."
Überraschend souverän und ruhig ist die dreijährige Mama Bess, die 2008 als Partnerin für den mittlerweile gestorbenen schwarzen Jackson nach Krefeld kam. "Obwohl das ihr erster Wurf ist, arbeitet sie wirklich super gut mit", lobt Hamma.
Für die Besucher sind die süßen Mini-Jaguare noch nicht zu sehen. "Wir werden versuchen, sie in den Herbstferien ins Gehege zu lassen", sagt Zoosprecherin Petra Schwinn. Allerdings werde gerade eine Kamera-Anlage installiert. "Die Bilder werden nach vorne übertragen, damit man den Kleinen beim Heranwachsen zusehen kann."