Silvia & the City: Mode-Wahnsinn

New York/Krefeld.Es gibt eine Zeit im Herbst, in der sich ganz New York im Ausnahmezustand befindet: die Fashion Week. Unzählige Besucher strömen anlässlich der Modewoche in die Stadt, die Septemberausgabe des Magazins Vogue umfasst dreimal so viele Seiten wie im restlichen Jahr und seine Chefredakteurin, die berühmt-berüchtigte Anna Wintour, wird an diesen sieben Tagen als wichtigste Frau Amerikas gehandelt.

Ohne eine persönliche Einladung zu einer der rund 70 Schauen gibt es kein Reinkommen.Umso schöner, dass es die "Fashion's Night Out" gibt, zu deren Anlass alle Läden bis in die Nacht geöffnet haben und wirklich ganz New York unterwegs ist. In den Boutiquen der Stadt werden dann kostenlos Cocktails und Canapés serviert - zumindest wenn man einmal drin ist. Manch eine Party verursacht nämlich so einen Trubel, dass man selbst mit einer Platzierung auf der Gästeliste ewig anstehen muss.

Grund dafür: Als Garant für einen gelungen Abend laden die großen Marken die versammelte amerikanische Prominenz zu ihren Feiern. Deshalb spielt sich auf den Straßen ein Szenario ab, das man sonst nur aus Katastrophenfilmen kennt: Hysterische Menschenmassen laufen kreischend umher, weil irgendein bekanntes Gesicht beim Betreten oder Verlassen eines Geschäfts gesichtet wurde. Daraufhin fallen alle möglichen Namen: Madonna! Janet Jackson! Lady Gaga!

Die beste Party der Stadt stieg am Ende jedoch - anders als erwartet - nicht bei einem Edeldesigner, sondern bei einem Snowboardhersteller. Statt Champagner gab's zwar nur Bier und statt Madonna laute Musik. Aber wer braucht schon Madonna, wenn er stattdessen 200 nette Jungs haben kann, die sich darum reißen, einem die Pilsflasche zu öffnen?