Jedes Päckchen bedeutet ein glückliches Kind zu Weihnachten

Beklebte Kartons mit Geschenken können noch bis zum 15. November abgegeben werden.

Krefeld. Bei Birgit Peter stapeln sich derzeit etliche Schuhkartons im Wohnzimmer. Die Hülserin unterstützt die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Es ist die weltweit größte Geschenke-Aktion, die bedürftige Kinder aus Osteuropa und Zentralasien zu Weihnachten beschenkt. „Für mich ist es selbstverständlich, dass ich ein Stück von meinem Glück weiter gebe. Jedes Päckchen bedeutet ein glückliches Kind“, sagt sie.

Seit drei Jahren unterstützen sie und ihre Familie die Aktion. Wer helfen möchte, braucht einen handelsüblichen Schuhkarton, der an Deckel und Boden separat mit Geschenkpapier beklebt ist. Das Päckchen wird dann mit Geschenken für ein Mädchen oder einen Jungen in den Altersklassen zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 befüllt. Empfohlen wird eine Mischung aus Kleidung, einem Kuscheltier, Spielsachen, Hygieneartikel, Schulsachen und Süßigkeiten.

Was nicht verschickt werden darf, sind gebrauchte Gegenstände oder getragene Kleidung, Lebensmittel mit Füllungen und Nüssen, Lebkuchen, Säfte oder Kaffee sowie Medikamente. Die strengen Zollbestimmungen verbieten auch Gelatine und Geliermittel.

Wer mag, kann eine persönliche Grußkarte oder ein Foto beilegen. Doch eine Antwort kommt selten: „Nicht, weil die Familien die Geschenke nicht zu schätzen wissen, sondern weil oftmals das Geld nicht reicht, um die Post zu verschicken“, berichtet Birgit Peter. „Das darf man nicht persönlich nehmen. Für viele Kinder sind es die ersten Geschenke, die sie jemals in ihrem Leben bekommen haben, so wertvoll wie kleine Schatzkisten. Mit der Aktion schenken wir ihnen ein Stück Weihnachten.“

Auch für Familie Wend aus Traar beginnt die Weihnachtszeit einige Wochen früher. Kerstin Wend leitet die Sammelstelle in Traar, behilft sich mit der Garage von Freunden, um die vielen Schuhkartons lagern zu können. „Es sind drei Wochen absoluter Ausnahmezustand“, erzählt sie. „Aber es macht Spaß und man tut etwas Gutes.“

Der gepackte Schuhkarton kann zusammen mit einer Spende von sechs Euro für die Transportkosten bei den Sammelstellen abgegeben werden. Im vergangenen Jahr kamen 432 Schuhkartons in Traar und 896 in Hüls zusammen.

Ab dem 15. November werden die Pakete von Transportunternehmen abgeholt. Die bringen sie per Lkw, Zug oder Schiff nach Georgien, Kasachstan, Serbien, Rumänien, aber auch nach Weißrussland und in das Westjordanland. Dort arbeitet die Aktion mit Sozialämtern, Behörden, Waisen- und Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten zusammen, die in den Gemeinden die Päckchen an die Kinder aus ärmsten Familien verteilen. Oftmals sogar in einer kleinen Weihnachtsfeier.