Jürgen Brefort: Auf Fotopirsch am Firmament
Seit Jahrzehnten hebt Jürgen Brefort in die Lüfte ab, um die Welt von oben abzubilden. Privat fotografiert er lieber mit einer kleinen Digitalkamera.
Krefeld. Sind in der Westdeutschen Zeitung Luftaufnahmen zu sehen, sind diese meist einem Mann zu verdanken: Jürgen Brefort fotografiert mit Leidenschaft die Welt von oben. „Das ist das, was ich gerne mache.“
Dabei ist dem Krefelder das Fliegen nicht gerade in die Wiege gelegt. „Ich habe nie daran gedacht, selber zu fliegen“, gibt er leise lächelnd zu, denn eigentlich könne er es gar nicht so gut vertragen. Glücklicherweise gibt es Reisetabletten, und: „Ich muss vorher etwas essen, dann hat mein Magen anderes zu tun.“
Ausgestattet mit solcherlei Tricks, scheint das Ganze bestens zu funktionieren, denn Brefort hebt schon seit Jahrzehnten in die Lüfte ab. Der Grundstein dazu wurde in seiner Bundeswehrzeit gelegt. Nach einer Lehre im Einzelhandel, wo er im Fotolabor einer Drogerie arbeitete, stand sein Ziel fest: „Ich habe mich freiwillig beim Bund gemeldet, um an eine Fotografenstelle zu kommen.“ Vor allem per Hubschrauber ging es da über allerlei Gebiete Deutschlands hinweg. „Eine tolle Zeit“, blickt Brefort dankbar zurück.
Neben dem Spaßfaktor hat der Autodidakt hier auch Bekanntschaft mit interessanten Techniken gemacht. „Wir haben da praktisch Stereo-Aufnahmen gemacht“, berichtet er mit Begeisterung. Entsprechend gut gerüstet und mit Weiterbildungen gestärkt, konnte 1977 so bald der nächste Schritt folgen: die Selbständigkeit. Dabei spezialisierte er sich auf Industrie-Werbung, Architektur und natürlich auf Luftbildfotografie.
Mit Ruhe und Bedacht geht der Fotografenmeister hier an seine Arbeiten heran. „Ich nehme mir gerne Zeit“, sagt er und beschreibt gestenreich, wie er sich an seine Motive herantastet. Im Laufe seiner Berufsjahre konnte er so zahlreiche Firmen als Kunden gewinnen, darunter Michelin-Besteck, Thyssen-Krupp-Nirosta, Siemens und die Hannen-Brauerei. „Dabei war mir immer wichtig, dass der Kunde zufrieden ist.“ Klar, dass die Familie da schon mal zurückstecken musste, Ehefrau Ursula und Sohn Moritz sind dann etwa ohne Familienoberhaupt in den Urlaub vorgefahren.
Jetzt im Unruhestand bleibt mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen wie Spazieren und Fahrradfahren sowie das Hobby Tennis. In den Urlaub nimmt Brefort übrigens keineswegs die üppige Foto-Ausrüstung mit. „Die Spiegelreflexkamera bleibt dann zu Hause.“ Im Gepäck landet vielmehr eine kleine Digitalkamera. „Die Aufnahmen sind ja nur für mich“, erklärt Brefort bescheiden.
Und doch wird er von der Leidenschaft nicht so ganz lassen können, denn so viel ist sicher: „Luftbilder werde ich auch weiter machen.“