WZ-Onlinecheck: Webseite nicht gefunden

Die WZ testet den Auftritt der CDU. Doch die Kontaktversuche schlagen fehl.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Als unsere WZ-Testperson mit der CDU in Kontakt treten will, endet die Anfrage mit einer ernüchternden Fehlermeldung: „Webseite nicht gefunden“. Nachdem unsere Bürgerin über die Kontaktfunktion der Internetseite ins digitale Nirwana verwiesen wurde, startet die Prüfung des christdemokratischen Webauftritts mit gemischten Gefühlen. Bedenklich ist nicht nur, dass das Kontaktformular der Seite nicht funktioniert, sondern dass die Funktion offenbar auch von niemandem genutzt oder vermisst wird. Über vier Wochen testen wir immer wieder, es tut sich nichts.

Also schicken wir eine klassische E-Mail. Der Test soll zeigen: Wie schnell reagiert die CDU auf digitale Anfragen? Eine Antwort folgt in wenigen Sekunden. Leider handelt es sich nur um eine Abwesenheitsnotiz, die darüber informiert, dass die nächsten zehn Tage nichts zu erwarten ist. Doch die Funkstille dauert länger. Vier Wochen später ist unsere Bürgeranfrage noch immer unbeantwortet.

Viel Zeit, um den Rest des Webauftritts cdu-krefeld.de unter die Lupe zu nehmen. Was zuerst auffällt: Auf der Startseite kann der Besucher niemandem ins Gesicht sehen. Vorsitzender Marc Blondin richtet zwar ein Grußwort an den Leser, ein Foto fehlt jedoch. Das einzige optische Element ist eine Animation im Seitenkopf, die briefmarkengroße Bilder aus Krefeld auftauchen und verschwinden lässt.

Mehr als Basisinformationen bietet die Seite nicht. Zumindest ein Wahlprogramm ist online, wenn auch etwas versteckt. An der einen oder anderen Stelle ist der Inhalt offenbar so knapp, dass man sich mit Bundespolitik behilft. So läuft etwa im Ticker die Meldung ein „Haushalt ohne Schulden in greifbarer Nähe“. Im ersten Moment schlägt da das Herz des Krefelders höher, allerdings gehört das Zitat zu Angela Merkel und gemeint ist der Bundeshaushalt. Gleiche Irritation beim CDU-Newsletter. Hier landen keine Infos aus Krefeld im Mailordner, sondern „Die Woche in Berlin“.

In den Sozialen Netzwerken ist die CDU Krefeld ganz frisch vertreten. Vor rund drei Wochen starteten die Christdemokraten ihren Auftritt. Lediglich die Junge Union nutzt schon seit längerem Facebook, die JU Krefeld-Ost und Bockum twittern. Der Facebook-Auftritt wird regelmäßig bespielt und dokumentiert die Aktivitäten der Jungpolitiker. Stilistisch sprechen die Beiträge eher ein Publikum an, das auch gerne PR-Meldungen liest. Das gefällt rund 200 Leuten.

Im Netz lässt sich auch in Erfahrung bringen, dass es doch so etwas wie einen christdemokratischen Newsletter gibt. Den verschickt die Junge Union allerdings nur an Mitglieder. Schade.