Sportanlagen droht das Aus

Die WZ hat den Parteien Fragen zum Thema Sport gestellt. Fast alle wollen Kosten sparen.

Sportanlagen droht das Aus
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Rund 73 000 Sportler sind in 240 Vereinen in Krefeld aktiv. Da ist es selbstverständlich, dass die Parteien im Kommunalwahlkampf diese Gruppe ernst nehmen. Die WZ hat den Parteien beim Thema Sport auf den Zahn gefühlt und stellte zwei Fragen.

Kann sich die Stadt in Zeiten des Nothaushaltes weiterhin neun Bezirkssportanlagen (BSA) leisten?

Die SPD sieht „Doppelstrukturen“ in einigen Stadtteilen, die hinterfragt werden müssen. Über die Köpfe der Vereine hinweg dürfe aber nichts entschieden werden.

Die CDU verweist darauf, dass die Stadt im vergangenen Jahrzehnt 28 Millionen Euro in den Bau und erhalt der BSA gesteckt hat, der Unterhalt wird konstant mit jährlich 250 000 Euro gefördert. Keine Sportanlage wurde bisher geschlossen. Eine Bestandsgarantie will die Partei aber nicht geben. Die Kooperation mit den Vereinen beim Betrieb der Anlagen müsse beibehalten werden.

Laut FDP wird es wegen der finanziellen Lage, der demografischen Entwicklung und dem veränderten Freizeitverhalten weder möglich noch nötig sein, bei der jetzigen Zahl von BSA zu bleiben. Die Partei fordert mehr Geld für die energetische Sanierung der Anlagen. Beispielhaft finden die Liberalen das Beispiel Prozessionsweg: Der TSV Bockum baut bzw. saniert das Klubhaus in privater Trägerschaft.

Auch für die Grünen steht das Thema Energiekosten an erster Stelle, die laufenden Kosten für die Vereine und die Stadt müssen unter Kontrolle gebracht werden, meint die Partei. Im Dialog mit den Aktiven sollen Kriterien für die Sportförderung, Sanierung von Sportstätten und Einsparmöglichkeiten entwickelt werden.

Soll die Stadt die Grotenburg kernsanieren? Wie kann dem KFC Uerdingen über das Thema Stadion hinaus geholfen werden?

Die CDU möchte die „Reihe interessanter Gespräche“ mit privaten Investoren, die in Krefeld ein neues Stadion bauen möchten, fortsetzen. Diesen Investoren dürften keine Steine in den Weg gelegt werden. Zu einer Sanierung der Grotenburg sagt die Partei nichts, verweist allerdings darauf, dass ein funktionierendes Stadion bei weitem nicht die einzige notwendige Grundlage für professionellen Fußball sei.

Die SPD möchte die Gespräche mit Investor Hessel Meijer fortsetzen und gleichzeitig die Grotenburg in einen ligatauglichen Zustand bringen. Schnellschüsse dürfe es bei beiden Wegen aber nicht geben, die Partei will „gründlich abwägen und dann entscheiden“.

Die Grünen wünschen sich ein Konzept, das „die Interessen des KFC und die Haushaltslage der Stadt dauerhaft in Einklang“ bringt. Eine realistische Analyse der Sanierungskosten der Grotenburg müsse auf den Tisch, bei Spieltagen müsse die ÖPNV-Anbindung verbessert werden. Einen Neubau nach dem „Kerkrader Modell“ lehnt die Partei ab.

Die FDP will „verstecktes Sponsoring von Profisportvereinen wie dem KFC Uerdingen“ beenden und stattdessen in einem Sportetat nachvollziehbar auflisten, was sich die Stadt den Profisport kosten lässt. Dringend notwendige Sanierungen der Grotenburg, um einen Weiterbetrieb zu ermöglichen, sind aus der Landessportpauschale zu finanzieren.