Renntag: Heimspiel für Smooth Operator

Der Wallach aus dem Stall von Mario Hofer ist zum ersten Mal in Krefeld am Start.

Foto: Tuchel

Krefeld. „Wir wollen im Ziel unbedingt auf einem der vier ersten Plätze sein.“ Der Krefelder Galoppertrainer Mario Hofer meint damit den mittlerweile achtjährigen Wallach Smooth Operator, der am Sonntag beim Ladies’ Day auf der Krefelder Galopprennbahn im Stadtwald einer der elf oder zwölf Starter im Sprint-Cup über 1300 Meter ist. Es geht um ein Preisgeld von insgesamt 25 000 Euro, davon erhält der Sieger 14 000 Euro.

Im Sattel von Smooth Operator sitzt Trainertochter Steffi Hofer, die in diesem Jahr bereits in 17 Rennen ganz vorne lag. Sie belegt damit Rang drei der Jockey-Bestenliste. „Smooth Operator ist mein Liebling im Stall. Ein ganz tolles Pferd. Er gibt immer alles“, sagt Steffi Hofer. Allerdings durfte sie ihn zuletzt einige Male nicht reiten, weil der Besitzer männliche Sattelkünstler bevorzugte.

Es ist der 52. Start des vierbeinigen Sprinters, der nach einem Erfolgssong der englischen Gruppe Slade aus dem Jahre 1984 getauften wurde. Acht Rennen hat er gewonnen und dabei insgesamt 439 340 Euro auf das Konto galoppiert. Seit 2008 gehört er dem Kaufmann Gerd Zimmermann aus Pulheim. Zimmermann hat das Pferd von Mario Hofer gekauft, denn der Trainer ist der Züchter dieses bemerkenswerten Pferdes. Am Sonntag widerfährt dem Vierbeiner etwas für ihn höchst Ungewöhnliches: er muss zum Rennen nicht reisen, sondern wird vom Stallgelände zu den Sattelboxen geführt. Nach einer Reise auf Rennbahnen in der ganzen Welt ist es sein erster Start in Krefeld.

Ein geplanter Auftritt im gleichen Rennen vor einem Jahr musste kurzfristig abgesagt werden, weil der treue Vierbeiner kränkelte. Das war vor einigen Jahren besonders dramatisch, doch er hat auch zwei schwere Darmkoliken überstanden. „Es gab hier nie ein Rennen auf seiner Lieblingsdistanz“, sagt Mario Hofer zu den Gründen der Krefeld-Abstinenz. Der Trainer hat die Mutter des Pferdes, die Stute Salzgitter, einst auf einer Auktion im englischen Newmarket gekauft: „Das war ein Glücksfall,“ sagt Hofer. Denn nicht nur Smooth Operator ist einer ihrer Nachkommen. Die Stute hat danach mit Spirit in the Sky, Smoke on the Water und hoffentlich auch Secret wieder schnelle Pferde geboren. Hofer wählt stets Namen populärer Songs für seine Vierbeiner.

Ob die Karriere dieses ungewöhnlichen Pferdes 2014 zu Ende geht? Hofer hüllt sich in Schweigen, zumal Smooth Operator als Wallach seine Klasse nicht vererben kann.