Filmmusik Kompositionen für Hollywood aus Krefeld
Der 21-jährige Amadeus Indetzki liefert die Erkennungsmelodien für große Filme.
Krefeld. Einen Künstlernamen muss sich Amadeus Indetzki wirklich nicht ausdenken. Der eigene Name ist klasse. Dabei konnten die Eltern bei seiner Geburt nicht wissen, wie viel musikalisches Talent ihm in die Wiege gelegt wurde.
Aufgrund seiner Kompositionen, die er auf You Tube und Soundcloud ins Netz gestellt hat, klopft nun sogar Hollywoods Traumfabrik bei ihm an der Ispelsstraße an. „Meine Eltern haben den Vornahmen gewählt, weil das ,liebe Gott‘ bedeutet“, erzählt der 21-Jährige und schmunzelt: „Amadeus passt.“
Die Mail aus Hollywood traf ihn wie aus heiterem Himmel. „Die Produzenten suchen Musik für Trailer, also die Erkennungs- und Werbemelodie für große Filme. Vier Kompositionen haben sie bestellt und genommen“, erklärt der unkomplizierte und sympathische Mann und gibt eine mehr als klanggewaltige Kostprobe seines Könnens.
„Sie arbeiten beispielsweise mit Universal und Paramount zusammen.“ Ein mit blauem LED-Licht erleuchtetes E-Piano, E-Drums und fünf Bildschirme braucht Indetzki für die kreative Arbeit. „So kann ich alles sehen, ohne stets ein Fenster verschieben zu müssen.“
Unglaubliche 450 Instrumente hat er abrufbereit. „Ziemlich abgefahrene gehören dazu“, findet er. „Umgebaute Klaviere, die offen oder gedämpft klingen, Xylophone, die mit Elektroschock-Geräten geschlagen werden, oder das sirrende Geräusch eines angeschlagenen Weinglases.
Dazu kommen ein komplettes Konzertorchester und natürlich sein eigenes Spiel, seine Kompositionen. Der 21-Jährige hat klein angefangen, so wie alle anderen Kinder auch mit Unterricht in klassischer Musik. Dann folgten Unterweisungen in Pop und schließlich in Improvisation. „Ich mag jede Musik, nur bei Hardcore Metal hört es auf.“
Musiker zu werden sei ihm zu langweilig gewesen, berichtet er weiter. „Man ist nur auf einen Stil beschränkt, spielt ein Instrument oder tourt mit einer Band. Dabei hat er Band-Erfahrung hinter sich: „Wir waren alle gut im Improvisieren. Meistens waren die Proben zweistündige Jam-Sessions“, erklärt er über seine „Spaß-Band“ in frühen Jahren. „Wir haben uns aufgelöst.“
Mit 16 entdeckte er die Filmmusik für sich. „Ich habe einfach angefangen. Die ersten Versuche klangen fürchterlich. Aber ich wollte es können.“ Vier Jahre harte Arbeit mit rund 30 Wochenstunden waren es bis Los Angeles. „Ich habe mir alles selbst beigebracht.“ Mittlerweile weiß er: „Die beste Filmmusik ist die, die man nicht hört. Doch sie muss auf die Millisekunde passen trotz der Tempowechsel.“
Das hat Indetzki natürlich drauf. Er bekommt von den Auftraggebern Schlagworte wie heroisch, königlich oder pompös und setzt sie in Musik um: „Impulsiv, was mir in den Kopf schießt und nach Bauchgefühl.“ Aufträge hat er auch hierzulande schon bekommen. So schuf er das Intro für die Verleihung des Kabarett-Preises „Krefelder Krähe“.
Hier waren das Krächzen des Vogels, Kirchenglocken und lyrische Töne zu hören, die in Swing und Blues voller Kraft mündeten. Zudem hat er den Komponisten der Fernsehserien „Alarm für Cobra 11“ und „Ritter Rost“ assistiert.