Konkurrenzlos: Kajuja entdeckt Karneval am Dienstag

Ein fast ausverkauftes Haus, ein Prinzenpaar mit viel Zeit und aus Köln die Blauen Funken.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Rechnung der Kajuja ging auf: Mitten in der Woche ist die Konkurrenz bei den Sitzungen nicht groß und so konnte man sich über ein fast ausverkauftes Seidenweberhaus freuen. Dieser Termin bot auch für das Krefelder Prinzenpaar Michael I. und Karin I. die seltene Gelegenheit, mal eine ganze Sitzung mitzufeiern.

Knubbelvoll und in Blau-Weiß beginnt es auf der Bühne. Die Blauen Funken aus Köln stimmen ein „Viva Colonia“ an und präsentieren ihr Stippeföttche. Büttenredner Knacki Deuser hat Ursula von der Leyen auf dem Kieker: „Kein Soldat geht mehr ungekämmt ins Manöver!“ Und den Werbespot eines Haarsprays dichtet er um „Afghanistan, 12 Uhr - Die Frisur sitzt.“ Nach bösen Worten über Rentner im Kölner Süden, wo sich zehn von ihnen um das Füttern einer Taube streiten und man in Rodenkirchen sogar eine „Seniorenklappe“ eingerichtet hat, kommt aus dem Kölner Norden quicklebendig und sportlich fit die junge Tanzgruppe der Fidelen Fordler.

Mit einer leichteren gymnastischen Übung motivieren Prinzenpaar und Gefolge das Publikum, zwischendurch mal 247 Kalorien wegzutanzen und gehen mit gutem Beispiel voran.

Die Gefahren des karnevalistischen Alltags nimmt auch der sehr überzeugend den Besoffenen mimende „Sitzungspräsident“ Volker Weininger aufs Korn. Er sieht wieder das „Damaskus-Schwert einer doppelflügeligen Lungenentzündung am Rosenmontag“ über sich hängen und versteht gar nicht, warum man etwas gegen die Klimaerwärmung hat. Karneval zu Toskana-Temperaturen findet nicht nur er gut. Doch heiß werden kann es dem Publikum schon beim nächsten Programmpunkt, den fliegenden Kammerkätzchen & Kammerdienern aus Köln. Guido Cantz sorgt für Lacher im Minuten-Takt und zum Finale stehen mit den Rhienstädtern mal Karnevalisten mit kurzer Anfahrt aus Uerdingen auf der Bühne.