Kunst in der Schule: Jugendliche packen’s an
Schüler des Berufskollegs Glockenspitz gestalteten eine Sitzecke des Jugendzentrums um.
Krefeld. Nach dem Konzept „Jugendliche arbeiten für Jugendliche“ haben sich acht Berufsschüler aus vier sogenannten Ausbildungsvorbereitungsklassen — für Schüler ohne Ausbildungsvertrag — eines künstlerischen Projekts angenommen. Die Schüler des Berufskollegs Glockenspitz gestalteten die kahle, graue Rückenwand einer Sitzecke im Jugendzentrum Fischeln um. Die Wand ist nun nicht nur ein Hingucker, sondern dient auch als Schallschutz und Projektionsfläche für einen Beamer.
Wer zu dem Gestaltungsteam gehören wollte, musste sich zunächst beweisen, denn mehr als 120 Jugendliche hätten gerne mitgemacht. „Im ersten Halbjahr konnten die Schüler sich bewähren. Im zweiten Halbjahr startete das Projekt mit den Jugendlichen, die die geringsten Fehlzeiten hatten“, berichtet Sozialpädagogin Katja Mergelsberg. „Tun, handeln und nicht nur sprechen“ - das ist ihr Motto. Beherzigt haben das auch die Schüler von der Glockenspitz und ein halbes Jahr in das Projekt investiert.
Kooperiert hat das Kolleg dabei mit den Jugendwerkstätten Fichtenhain. Dort wurden die Holzrahmen, aus denen sich die neue Konstruktion für die Wand zusammensetzt, hergestellt. Das Rohmaterial haben die Berufsschüler dann in ihrem Werkunterricht bearbeitet.
Die einzelnen Rahmen haben die Schüler aber keineswegs planlos mit Stoff bespannt oder bepinselt: „Als Erstes haben wir Prototypen entwickelt und Farben und Stoffe ausgesucht, die zusammenpassen“, berichtet der 17- jährige Berufsschüler Alexander Mühlenrad.
Befestigt sind die Wand-Segmente auf einer Metallschiene. Von dieser können sie leicht gelöst werden und sind so jederzeit austauschbar, falls die Besucher des Jugendzentrums sich doch mal sattgesehen haben sollten. „Das Beste an dem Projekt ist, dass sich der Einsatz gleich doppelt auszahlt“, findet Sozialpädagogin Mergelsberg. „Die Jugendlichen erfahren eine positive Bestätigung für ihre Arbeit.“ Außerdem werde das soziale Engagement ebenso wie das künstlerische sogar auf dem Zeugnis vermerkt.
