Kurt Feltz: Der Hit-Garant aus Krefeld
Komponist, Texter, Produzent und Regisseur – Kurt Feltz startete seine große Karriere gemeinsam mit Ralph Maria Siegel.
Krefeld. "Ganz Paris träumt von der Liebe", "Rote Rosen, roteLippen, roter Wein", "La-Le-Lu" und "Der Theodor, der Theodor, dersteht bei uns im Fußballtor" - das sind Melodien, die schon fast jedereinmal gehört hat. Sie stammen alle aus der Feder desSchallplattenproduzenten und Schlagertexters Kurt Feltz. Der gebürtigeKrefelder wäre am 14. April 100 Jahre alt geworden.
Seine musikalische Karriere startete er bereits zu Schulzeiten amheutigen Gymnasium am Moltkeplatz - zusammen mit seinem SchulfreundRalph Maria Siegel, dem Vater des Schlagerkomponisten Ralph Siegel("Ein bisschen Frieden"). Die beiden haben noch als Schüler gemeinsamdas Libretto zu der Jazz-Operette "Der Mann im Frack" geschrieben, diein Oberhausen erfolgreich aufgeführt wurde.
Feltz wohnte zu seiner Schulzeit an der Liebfrauenstraße, dieFamilie Siegel lebte an der Tiergartenstraße, bevor sie 1932 nachMünchen zog. Ralph Maria Siegels Vater hat von 1919 bis 1931 alsstädtischer Generalmusikdirektor in Krefeld gearbeitet.
Kurt Feltz zog nach seinem Abitur nach Köln und arbeitete für denRundfunk. Aus dieser Zeit stammte auch die Zusammenarbeit mit demKölner Musiker und Alleinunterhalter Jupp Schmitz.
Der KölnerKarnevalist und der Krefelder Textdichter arbeiteten längere Zeitzusammen. Der Hit "Wer soll das bezahlen" entstand so. Nach dem ZweitenWeltkrieg kam die Arbeit für Film und Fernsehen hinzu. Bei einigenTV-Unterhaltungssendungen führte der Krefelder auch Regie.
Seine Doppelrolle als Texter und leitender Angestellter beimdamaligen NWDR Köln in Sachen Unterhaltungsmusik brachte Feltz harscheKritik seiner Konkurrenten ein. Ende der 1940er-Jahre hatte sich eineProtestgruppe - unter anderem mit Ralph Maria Siegel - gegen Feltzgebildet.
Sie warfen ihm vor, er würde durch seine Position beim Radiovermehrt seine Kompositionen senden lassen, sprich "Hits" aus eigenerFeder produzieren, um entsprechend mehr zu verdienen. Als Konsequenzwurde beim NWDR eine Quote für Feltz-Schlager eingeführt.
Kurt Feltz produzierte trotzdem erfolgreich weiter. Und erveröffentlichte Produktionen unter anderen Namen, mit denen er dieQuote umgehen wollte. Dieses Kontrollsystem wurde beim WDR auf alledeutschen Schlagerkomponisten ausgedehnt. Außerdem durften sie nur nochein einziges Pseudonym verwenden.
Feltz war seit der Gründung der Bundesrepublik einer dererfolgreichsten, wenn nicht der erfolgreichste Schlagertexter und bliebes viele Jahrzehnte. Mitte der 1950er-Jahre galt Feltz alsmeistverdienendes Gema-Mitglied. Stars wie Caterina Valente, PeterAlexander und Heino oder Vico Torriani sangen seine Lieder.
Am 2. August 1982 starb Kurt Feltz auf Mallorca an Herzversagen.Seinen Nummer-Eins-Hit "Adios Amor" von Andy Borg gesungen, hat ernicht mehr erlebt. Auf seinem Gedenkstein auf dem Friedhof desschweizerischen Ortes Morcote steht eine seiner Textzeilen: "Es gehtalles vorüber, es geht alles vorbei. Auf jeden Dezember folgt wiederein Mai".