„Lachender König-Palast“: Die jecke Globalisierung
Der „Lachende König-Palast“ in der siebten Auflage: Ein volles Haus mit gut aufgelegten Akteuren und Gästen.
Krefeld. Wer zusammengehört und feiert, lässt sich auch im Schummerlicht des „Lachenden König-Palastes“ locker erkennen. Dort amüsiert sich eine Bande Knackis, da eine Abordnung vom Hof des Pharaos, hier flattern Papageien, wibbeln Piraten, Clowns, Hexen und andere, die durch Gruppen-T-Shirts ein Zusammengehörigkeitsgefühl demonstrieren.
Das Rumpelstilzchen provoziert ein großes Pfeifkonzert mit seiner Prognose, dass Bayern München in drei Jahren in der JVA anzutreffen sei. Wie viel Zustimmung, wie viel Protest dahinter steckt, lässt sich in dem bunten Gewusel nicht ausmachen. Einen Stimmungs-Hochsprung erlebt der Köpa, als die reifen Jungs von den Bläck Fööss — „eine Legende seit 44 Jahren“ — auf die Bühne treten.
Die jecke Globalisierung findet statt, vom Bickendorfer Büdchen bis zum südamerikanischen Temperament: „Dat is jet, wo mer stolz drop sind!“ Die Tanzgruppe der Kölner Rheinveilchen bringt eine Akrobatik auf die Bühne, korrekter in den Luftraum darüber, dass bei manchen Aktionen die Spucke wegbleibt.
Bernd Stelter outet sich in seinem Jahresrückblick zur Gitarre: „Ich hab’ NSA gewählt. Das sind die einzigen, die sich für mich interessieren!“ Zu seinen Beobachtungen zur letzten Bundestagswahl gehört auch der weiße Rauch, den er am 22. September über dem Reichstag in Berlin hat aufsteigen sehen. „Habemus mamam.“ „Und was haben Kölsch und FDP gemeinsam? 4,8 Prozent!“
Bauernregeln auf seine Art gibt der Affe Willi seinem Herrchen Klaus und dem Saal zum Besten. „Stirbt der Bauer schon im Mai, wird ein Gästezimmer frei.“ Die Hauptregel des Abends im König-Palast lautet „Spaß haben und tanzen“, wozu Musik von prominenten Gruppen wie Brings, Paveier, Räuber und als krönender Abschluss die Höhner reichlich Gelegenheit boten. Und es zeigte sich auch die karnevalistische Geographie des Rheinlands: Der Köpa steht ganz nah am Kölner Dom.