Mehr Platz für Nane und Usoni

Zoo und Zoofreunde wollen die Anlage für die Spitzmaulnashörner neu gestalten.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Afrikawiese im Krefelder Zoo wird zur Savanne. Das kündigen Zoofreunde und Zoodirektor Wolfgang Dreßen in der Dschungeltrommel an, dem Magazin der Zoofreunde. In fünf Schritten soll sich das Gelände an der Uerdinger Straße verändern. Erstes Ziel: Die Spitzmaulnashörner Nane und Usoni sollen mehr Platz bekommen.

Nachdem die Art lange als gefährdet galt, hatte sich der Bestand des Spitzmaulnashorns durch intensive Schutzmaßnahmen bis Ende 2012 erholt. Doch diese Beruhigung war nicht von Dauer, berichtet Wolfgang Dreßen. „Es geht rapide bergab.“ Wilderer hätten im vergangenen Jahr dafür gesorgt, das aktuell sowohl Spitzmaul- als auch Breitmaulnashörner wieder als vom Aussterben bedroht gelten. Auch in diesem globalen Kontext kommt der erfolgreichen Krefelder Nashornzucht besondere Bedeutung zu.

Mit Nane und Usoni hat der Zoo innerhalb von sieben Jahren vier Jungtiere gezüchtet — obwohl die Anlage nicht optimal ist. Es gibt zu wenig Platz, zumal Spitzmaulnashörner sich nur in der Paarungszeit vertragen und ansonsten streng getrennt werden müssen. Im Großtierhaus gibt es zwei Boxen und zusätzlich zu dem 900 Quadratmeter großen Außengelände nur einen kleinen, 30 Quadratmeter großen, abgetrennten Kral.

Der Entwurf für die Erweiterung sieht vor, die neue Anlage nach Norden hin — Richtung Panda — an die Altanlage mit Großtierhaus und Freilauf anzuschließen und in die unmittelbare Nähe der künftig neugestalteten Afrika-Savanne zu legen.

Eine tierische Umzugswelle lösen diese Pläne nicht aus: Nur die Löffelhunde müssen ihr Quartier räumen, und die Besucher werden auf anderen Wegen übers Zoogelände geführt. Sie sollen künftig von einer Afrika-Lodge aus, eine wettergeschützte Aussichtsplattform, einen Blick auf die Nashörner und die beiden Elefantenkühe Rhena und Mumtas haben. Später sollen Felsen und Gräben Besucher und Tiere auf Abstand halten.

Das Landschaftsarchitekturbüro Freiraumplus hat das Thema „Afrika“ skizziert inklusive der neuen, um 1500 Quadratmeter erweiterten Nashornanlage. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen.

Zoodirektor Wolfgang Dreßen hofft, dass auf der Grundlage der Freiraumplus-Planung noch im Dezember ein Bauantrag gestellt werden kann. „Schön wäre es, wenn die Afrika-Savanne und die Lodge im Sommer fertig wären.“ Mehr Nashörner kann der Zoo trotz dieses Ausbaus nicht halten: Dafür müsste auch das Großtierhaus wachsen. Zukunftsmusik.

Die finanziellen Voraussetzungen für den ersten Teil der Erweiterung sind geschaffen: Die geschätzten Kosten in Höhe von 480 000 Euro bringen Zoo und Zoofreunde auf. Und die Wünsche gehen weiter. In einem späteren Ausbauschritt sollen das Gelände neu modelliert und eine 400 Quadratmeter große Anlage für Erdmännchen gebaut werden. Am Ende der Wunschliste steht die Neugestaltung eines Revierhofs für das Großtierhaus (rund 300 Quadratmeter).