Casting für Krefeld Pur Mit Mut und Freude auf den Laufsteg
Zum Auftakt von „Krefeld Pur“ veranstalten WZ und Schinke Couture an der Königstraße eine exklusive Modenschau — wir berichten vom Casting mit den Model-Kandidaten.
Krefreld. Die Spannung ist nahezu greifbar. Immer wieder streifen die Blicke der Anwesenden die hohe geschwungene Treppe. 18 Frauen und Männer wagen das Abenteuer und bewerben sich als Model für die Auftaktveranstaltung von „Krefeld pur“ am 18. September im Showroom an der Königstraße.
Die exklusive Modenschau von Westdeutscher Zeitung und Schinke Couture findet im Showroom an der Königstraße statt. Und dort treffen sich die leicht nervösen Bewerber auch zum Casting. Um es mit den Worten von Wolfgang Schinke gleich vorwegzusagen: „Sie sind alle so gut gelaufen. Sie sind alle dabei.“
Und die Freude ist groß, die Spannung fällt erstmal ab. Den letzten Schliff für den Laufsteg bekommen die Hobby-Models in den nächsten Tagen. Marion Bender ist mit ihrem Mann Uwe gekommen. „Mit 50 Jahren kann man noch einmal etwas Neues wagen, da hat man nichts zu verlieren“, findet sie und erzählt: „Ich bin schon einmal gelaufen. In der Ex-DDR“, sagt die Nageldesignerin und lacht: „Da habe ich auch getanzt.“
Trotz dieser einschlägigen Erfahrung ist sie aufgeregt. „Ich weiß nicht, ob ich laufen kann, wenn die Knie so schlackern.“ Natürlich bekommt sie es prima hin. „Ich bin höchstens in der Schule weggelaufen“, witzelt der Ehemann, Speditionskaufmann Uwe Bender auf die Frage nach seinen Model-Erfahrungen. Eine neue Karriere auf dem Laufsteg will er nicht starten. „Es muss nur Spaß machen.“
Und dann schweifen die Blicke wieder zur Treppe. „Sie wird mit bespielt“, erklärt Schinke. „Das ist nie ganz einfach, aber auch kein großes Problem. Es macht Spaß. Nach dem ersten Laufen fragen die Meisten: Wann kann ich noch einmal?“
Das kann Elisabeth Huesmann (69) bestätigen. Die große schlanke Frau ist nach dem WZ-Aufruf 2011 zum zweiten Mal beim Casting für die Modenschau dabei. „Es hat damals solch einen Spaß gemacht, dabei zu sein. Ich weiß noch, wie es geht.“ Mit Bravour schreitet sie durchs Geschäft. Applaus ist ihr ebenso wie den anderen Teilnehmern von den Mitbewerbern sicher. Sie alle haben ein Glas mit Wasser oder Sekt in der Hand. „Das Los des Models ist das Warten“, erklärt Alexander Werner von Schinke Couture.
Nun ist Suada Sehovic an der Reihe. Sie ist „über 40“. „Ich hab den Aufruf zum Casting in der WZ gelesen. Ich finde es total interessant, dies hier ausprobieren zu können. Ich arbeite im Krankenhaus. Es ist eine schöne Abwechslung zum Alltag. Zudem laufe ich gerne auf hohen Schuhen“, sagt sie und lacht. Dass Pedro Kavungo ganz besonders auffällt, liegt an seiner dunklen Haut. Der 25-Jährige stammt aus Angola. Er läuft zum ersten Mal und ist in seinem „richtigen“ Leben Autoverkäufer.
Und dann geht es weiter schnell die Treppe rauf, bewusst wieder runter und durch den Showroom, an der Schinke Couture vorbei. Eine Frau versucht, nur die halbe Treppe heraufzusteigen, und wird von den vielen Blicken natürlich ertappt. Alle lachen, sie steigt bis nach oben. Zum Schluss ruft eine Bewerberin in Anlehnung an Germanys next Topmodel im Fernsehen: „Bekommen wir ein Foto?“ Natürlich, alle.