Neues Leben im alten Gemäuer
Matthias Melcher wartet auf die Genehmigungen. Im Sommer möchte er gerne eine erste Musterwohnung präsentieren. Im September wird es eine 200-Jahr-Feier geben.
Krefeld. Der Bauantrag ist gestellt, die Verwaltung hat zumindest positive Signale gesendet - alles scheint also auf einem guten Weg zu sein. Mit dem Umbau der alten Weinbrennerei Dujardin könnte vielleicht schon im Sommer begonnen werden. Aber Zeit, sich zurückzulehnen und bis zur heißen Bauphase ein wenig zur Ruhe zu kommen, hat Matthias Melcher nicht. Im Gegenteil.
"Wenn alles gut geht, würden wir gerne im Sommer eine erste Wohnung zum Anschauen für Interessenten fertig haben. Mit vorsichtigem Optimismus bereiten wir schon einmal alles so weit vor, was nicht genehmigungspflichtig ist. Von außen ist zwar nichts sichtbar, aber intern rotieren wir regelrecht."
"Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", sagt der Dujardin-Erbe. Derzeit muss ein Keller trockengelegt werden, dem offenbar die jahrelange Wärme der Brennanlagen fehlt. Dann müssen so schnell wie möglich Stahltanks in Stücke gebrannt und abtransportiert werden. Spätestens Ende April sollen diese Arbeiten fertig sein, denn für den 1.Mai ist die Eröffnung des Biergartens im Innenhof geplant. "Dann können ja schlecht noch die Kessel durch die Gegend geschleppt werden. Wir müssen uns also ’ranhalten."
Auf die Biergarten-Saison freut sich Melcher schon. "Derzeit warten wir noch auf eine Genehmigung - dann können wir bei Regen auch eine überdachte Variante anbieten. Insgesamt wurde der Biergarten vergangenes Jahr sehr gut angenommen", ist seine Bilanz.
Das trifft auch auf die "Große Dujardin" zu. Die Ausstellung von 37 Krefelder Künstlern hat immerhin insgesamt 5.400 Besucher angelockt. Eine Neuauflage sei zwar für dieses Jahr nicht geplant. Aber spätestens im September sollen die ansässigen Künstler aktiviert werden.
Dann nämlich steigt die Feier zum 200-jährigen Bestehen der ehemaligen Dujardin-Weinbrennerei. Das Programm steht zwar noch nicht, aber so viel verrät Melcher: "Mit Live-Musik, gutem Essen und Trinken und einem schönen Programm werden wir am 4. September ein Straßenfest für alle veranstalten." Und in irgendeiner Form werden dann eben auch die Künstler mit eingespannt.
Fachleute einspannen will Melcher auch für das geplante Industriemuseum. "Mitte des Monats werden wir unter anderem mit Historikern Gespräche führen, was für die Errichtung eines anerkannten Museums nötig ist." Die Rundgänge laufen derweil munter weiter.
Um fehlende Parkplätze muss sich Matthias Melcher indes keine Sorgen mehr machen. "Das Problem ist gelöst. Auf einem Grundstück schräg gegenüber werden wir 100 Parkplätze einrichten." Jetzt hofft er darauf, dass auch "das Projekt Rheinblick in die Puschen kommt. Nur wenn das Umfeld auch mitzieht, hat sich unser Aufwand gelohnt."