Nicht viel Akrobatik, dafür jede Menge Tiere
Der Circus Universal Renz musste auf eine preisgekrönte Artistengruppe verzichten.
Krefeld. Fauchende sibirische Tiger und galoppierende Kamele: Der Cirkus Universal Renz hat eine Vielzahl imposanter Tiere zu bieten. Tierdressur macht den größten Teil des aktuellen Programms aus - die heimlichen Stars der Krefelder Premierenshow am Donnerstag waren aber die Kleinen.
Ob Tretroller fahrende Hunde oder balancierende Ziegen, die Rasselbande von Edi Laforte begeisterte die Zuschauer mit ihren temporeichen Kunststücken. Großen Applaus ernteten auch die Seilchen springenden und durch Reifen hüpfenden Pudel. Lautes Kindergelächter galt einem kleinen schwarzen Zwergpudel, der einen für ihn viel zu großen HulaHoop-Reifen in die Manege trug.
Auch Clown Pom-Pom hatte die Lacher auf seiner Seite. Schnell hatte er sein Opfer gefunden - die junge Mutter Silke musste bei jeder Nummer herhalten. Pantomimisches Autofahren und Vollplayback-Konzert mit Luftinstrument-Begleitung: Egal, was sich der Clown auch ausgedacht hatte, sie machte tapfer alles mit.
Noch schlimmer erwischte es nur einen Familienvater aus Meerbusch. Er musste sich zur großen Freude des Publikums von der Elefantendame Maja rasieren lassen. Da die schwergewichtige Dickhäuterin nicht gerade über eine ausgeprägte Feinmotorik verfügt, seifte sie lieber gleich den ganzen Kopf ein statt nur den Bart. Da hilft nur eins: "Kopf hoch, Mund zu!", so der Tipp von Zirkusinhaber und Dompteur Daniel Renz.
Auch akrobatische Einlagen fehlten nicht. Ein Raunen ging während der Trapeznummer durch die Zuschauerreihen. Am schwingenden Trapez ließ sich die Artistin Sandra Kovatchevi fallen, und ihr Partner David fing sie mit seinen Füßen wieder auf. Tosender Beifall, begleitet von begeisterten Pfiffen, war ihnen sicher.
Die Akrobatiknummern im Programm sind gering, denn die Hauptattraktion, die preisgekrönte kolumbianische Artistengruppe Carlos Camadi, ist kurzfristig aufgrund eines anderen Engagements abgesprungen. Statt der spektakulären Artistik auf Hochseil und Todesrad wurde dem Krefelder Publikum eine zusätzliche Hunde- und Pferdedressur sowie eine Zaubershow dargeboten.