Realschule Oppum: „Wer träumt schließlich nicht von New York?“

Mit einer Kulturagentin basteln die Realschüler ein Mosaik. Bald wollen sie täglich die Skyline der Weltstadt an der Wand sehen.

Krefeld. Mit Gartenhandschuhen und Schutzbrille bewaffnet, schlägt Sina vorsichtig mit einem Hämmerchen auf die Mosaiksteine. Um die Konturen eines Hochhauses zu legen, muss die Schülerin den Stein erst in zwei Stücke teilen. Hier sind Fingerfertigkeit und vor allem Konzentration gefragt. Sina Jennen gehört zu den 14 Schülern, die in der Realschule Oppum zurzeit an einem Kunstprojekt arbeiten.

„Wir versuchen, mit Mosaiksteinen eine Skyline an die Wand zu bringen“, erzählt die Achtklässlerin. Seit zwei Tagen werkeln die Schüler schon an der großen Wand im Eingangsbereich der Realschule, die Vorbereitungen für das Projekt laufen allerdings schon seit einigen Monaten. Hiltrud Kroth ist die Kunstlehrerin der Klasse: „Zur Vorbereitung habe ich zuerst kleine Spiegelmosaike mit den Jugendlichen gebastelt. Die Schüler müssen ja erst mal ein Gefühl für die Materialien entwickeln.“

Viele der Materialien sind Hiltrud Kroth gespendet worden, einige wurden aber auch durch die Kulturagentin Birgitta Heller finanziert. Das Mosaikprojekt ist Teil des Programmes „Kulturagenten für kreative Schulen“. Als eine von drei Schulen in Krefeld ist die Realschule Oppum Teil des bundesweiten Programms.

„Seit einem Jahr arbeitet Kulturagentin Birgitta Heller eng mit unserem Kollegium zusammen“, erklärt Schulleiterin Heide Schremmer. Sie helfe, das Kollegium durch Experten von außen zu unterstützen oder eben schulinterne Kulturprojekte finanziell zu fördern. Regelmäßig besucht nun zum Beispiel eine ausgebildete Gesangslehrerin den Musikunterricht der Realschule, und im Sportunterricht lernen die Schüler das Tanzen von einer professionellen Tänzerin.

Während seine Mitschüler noch konzentriert die Mosaiksteine an die Wand bringen, kommt Achtklässler Timo Steege aus der Schulpause zurück: „Ich habe die Vorlage für die Skyline entworfen. Kunst ist einfach toll, um Dinge mit sich auszumachen.“ Lachend fügt seine Mitschülerin Anne Ficek hinzu: „Und wer träumt schließlich nicht von New York? Wir sehen unsere Skyline jetzt jeden Tag an der Wand!“