Rok Ticar ist schnell in der Liga angekommen

Der Slowene besticht nicht nur durch seine Spielintelligenz. Der Wechsel zu den Krefeld Pinguinen klappt erst mit Verspätung.

Krefeld. Spätestens seit seiner Box-Einlage mit dem Ex-Krefelder Benedikt Schopper in der Heimpartie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Grizzly Adams Wolfsburg weiß man in Krefeld, dass Rok Ticar nicht nur spielerische Glanzlichter setzen kann, sondern auch kämpferische Qualitäten mitbringt.

Der slowenische Nationalstürmer ist schnell in der neuen Liga angekommen, hat seinen Platz im Team der Pinguine gefunden — auch dank einer intensiven Vorbereitung während des Sommers.

„Ich habe mich umgehört, mit vielen gesprochen und viel über die Liga gehört“, sagt der 22-Jährige. Und sich im Juli schon mal zwei Wochen mit Kollegen auf die Saison vorbereitet.

Untersetzt, eher stämmig als sehnig, wirkt der Slowene. Eher gemütlich als quirlig. Irgendwie nicht wirklich passend für einen jungen Spielmacher, der bei den Weltmeisterschaften die Scouts aufhorchen ließ.

Wenn man aber in die Augen des Slovenen schaut, sieht, wie die immer wieder dahin blitzen, wo sich etwas bewegt, dann kann man sich vorstellen, was er meint. „Ich liebe es, meine Mitspieler mit Pässen zu füttern. Ich finde es klasse, die Lücke zu sehen, die Idee zu haben und daraus ein Tor zu machen.“

Ja, er sieht sich als Spielmacher. Und obwohl es nach zwei Jahren als 18-Jähriger im schwedischen Timra und zwei Jahren Jesenice (1. Liga Österreichs) erst die dritte Profistation von Ticar ist, hatte er ein klares Ziel: „Ich hoffe, so schnell wie möglich einen Stammplatz zu bekommen.“ Das ist ihm schnell gelungen.

„Es macht Spaß zu sehen, wie er seine Spielintelligenz immer besser in der DEL aufs Eis bringt“, lobt Pinguine-Berater Rüdiger Noack, der den Slowenen schon im vergangenen Spätherbst für Krefeld „verhaften“ wollte, aber letztlich noch Ticars starke WM als weitere Argumentationshilfe benötigte.

Wenn man sich mit dem Mittelstürmer unterhält, dann klingt alles so ruhig und gelassen, dass man eigentlich auch mit einer ausgewogenen „professionellen“ Antwort auch auf die Frage nach dem Saisonziel rechnet. Doch es kommt kurz, trocken, grinsend der Steilpass ins Krefelder Eishockeyherz: „Mehr als Halbfinale!“