Verein "Down-Syndrom Niederrhein" - Mit der Behinderung leben

Verein kümmert sich um Menschen mit Down-Syndrom. Restaurant Lukullus spendet 1000 Euro.

Krefeld. „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“, lautet der Leitspruch der Initiative und spiegelt deren Ziel wider: Die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Down-Syndrom.

Hierzu zählen sportliche Angebote, Seminare, fachliche Beratung und Vermittlung von Ärzten und Therapeuten. So werden Betroffene auf ihrem Lebensweg begleitet. Am Wochenende hat der Verein 1000 Euro von dem Restaurant Lukullus erhalten, dort findet auch das Fest statt.

„Wir freuen uns sehr über diesen Betrag, damit können wir viel in die Betreuung der Mitglieder investieren“, sagt Steffi Ruland, Ergotherapeutin und Geschäftsführerin des Vereins. 38 Familien vom ganzen Niederrhein sind zurzeit dem Verein beigetreten und vertrauen auf dessen Arbeit.

„Wir sind in der Vermittlung von Aktivitäten, Fördermaßnahmen und der Elternarbeit tätig, beispielsweise bringen wir unsere Kindern mit sportlichen Aktivitäten in Berührung. Sportarten wie Reiten, Judo, Tennis und Fußball sind an Regelvereine angegliedert und werden allen Mitgliedern angeboten.“

Auch an dem Jubiläumstag wird viel Wert darauf gelegt, dass sich die Kinder bewegen und spielen. Beim Sackhüpfen, Dosen werfen, Malen und Kegeln können sich alle austoben. „Wir haben nicht nur unsere Mitglieder eingeladen, auch Ehemalige oder Eltern, die noch nicht im Verein sind, feiern heute mit uns das Jubiläum“, sagt Felix Gorissen, der erste Vorsitzende.

Er ist seit 31 Jahren Ergotherapeut und gehört zu den Mitgründern des Vereins. Seine ergotherapeutische Praxisgemeinschaft Gorissen und Flimmers war die erste dieser Art in NRW. Vor 25 Jahren bot er zusätzlich mit seinen Kollegen die Behandlung von Kindern mit Down-Syndrom an und kam mit betroffenen Eltern in Kontakt.

1991 schlossen sich dann sieben Familien zu einer Elterninitiative zusammen, woraus sich dann der Förderverein entwickelte. Seit dem Bestehen des Vereins konnte viel zur Aufklärung über den angeborenen Gendefekt beigetragen werden. Seit diesem Zeitpunkt sind bis 2006 insgesamt 220 Familien dem Verein beigetreten, doch seit einigen Jahren ist die Mitgliederzahl deutlich zurückgegangen.

„Das Internet ist unser Gegner. Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind das Down-Syndrom hat, fallen sie erst mal in ein schwarzes Loch. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt und suchen nach Informationen. Das Internet kommt gelegen, gibt jedoch häufig falsche Informationen“, so Gorissen. Den Eltern müsste klar gemacht werden, dass ihr Kind zwar eine Behinderung hat, diese aber eine Edel-Behinderung sei.

Im persönlichen Gespräch könnte Eltern der richtige Einstieg gegeben werden. „Wir betreuen Menschen mit Down-Syndrom im Alter von zwei Monaten bis 36 Jahren. Je nach Alter suchen wir Kindergärten-, Schul- oder Praktikumsplätze, bei denen sie integrativ geschult werden, “ sagt Anke Larosch, ebenfalls Ergotherapeutin und zweite Vorsitzende des Vereins.

Zwölf Logo-, Physio- und Ergotherapeuten arbeiten dann mit Pädagogen in den verschiedenen Einrichtungen zusammen, um die Betroffenen auf ihrem Weg zu begleiten und sie Schritt für Schritt selbständiger werden zu lassen.

Anke und Volker Schäffner aus Dormagen sind seit 2010 mit ihrem Sohn Felix im Verein. „Wir sind über die Praxis Gorissen und Flimmers auf den Verein aufmerksam geworden. Es ist viel Wert, wenn man sich bei Stammtischen und Informationsabenden mit anderen Eltern austauschen kann, “ berichtet Volker Schäffner.