Romane am laufenden Band
Ulrike Renk schreibt Thriller, aber auch historische Romane.
Krefeld. Eine Gutachterin, ein Gerichtsmediziner und mehrere Leichen: Aus diesem Stoff hat die Krefelder Autorin Ulrike Renk ihren neuen Thriller gestrickt. Jetzt vor der Frankfurter Büchermesse kommt er auf den Markt, "Echo des Todes" heisst der Eifelthriller.
Doch nicht nur auf vermeintlich beschaulichem Terrain spielt er, sondern auch in der Stadt. Denn Conny, Kinderpsychiaterin, und Gefährte Martin leben und arbeiten auch in Köln und Aachen.
Am Rursee haben sie sich ein bizarr gelegenes Haus gekauft, die Rückwand bildet die rückwärtige Begrenzung eines Friedhofs. Eigentlich wollen sie renovieren, doch dann kommen die Ereignisse ins Rollen.
Zuerst erscheinen die Handlungsstränge unverbunden, doch dann verwinden sie sich immer mehr. Es war aber nicht der Gärtner. Ulrike Renk hat die Geschichte geschickt konstruiert.
"Was könnte den Leser interessieren?", fragte sie sich. Also: Uneindeutige Todesfälle, Mann und Frau mit einer komplizierten Beziehung, ein abgeschiedener Raum und alltägliche Probleme des 21. Jahrhunderts - voilà, ein Thriller.
Weder Literaturagent noch Lektor hatten beim Aufbau-Verlag etwas zu Korrigieren, von ein paar Kommata abgesehen. Und so verwundert es denn auch nicht, dass die 40-Jährige beim über-übernächsten Stoff angekommen ist.
Neben dem Krimi-Thriller-Genre bedient sie auch noch den Bereich des historischen Romans. Durch ihren Bruder ist sie auf die Tagebücher des Krefelders Abraham ter Meer gestoßen und hat sich daran für "Die Frau des Seidenwebers" orientiert.
"Es ist eine Liebesgeschichte, und ich erzähle auch sehr viel aus jener Zeit", sagt sie. Gründliche Recherche ist ihr wichtig: "Grobe Fehler finde ich schlimm!"
Für die Geschichte der ter Meers hat sie in Christoph Wiebe, Pfarrer der Mennonitenkirche, einen Berater für historische Details gefunden. Die Schlacht an der Hückelsmay hat sie sich erklären lassen, bis sie sie detailliert beschreiben konnte.
Auch dieser Roman ist fertig und soll im Frühjahr 2010 erscheinen. Die Premieren-Lesung in der Mennonitenkirche ist schon verabredet.
Zwischendurch hat Ulrike Renk einen Krefeld-Krimi geschrieben, der im Leporelloverlag erhältlich ist: Hauptkommissar Fischer löst wieder einen Fall. Zwar erst Ende kommenden Jahres, aber die Leser freuen sich - es war beim vierten Fischer-Krimi nicht klar, ob er überhaupt wieder ermitteln würde.
Da Renk Freude am Historischen gefunden hat, legt sie nach. "Die Tochter des Auswanderes" heisst das Buch, an dem sie vormittags schreibt.
Ab Mittag ist Zeit für vier Kinder und Hund und Katze, und abends für Recherche: "Ich schaue kein Fernsehen, dann habe ich viel Zeit, um mich in meine Stoffe zu vertiefen." Eklige Maden und grausame Todesfälle inklusive. "Meine Figuren sind ja ausgedacht."