Sommer-Serie: Krefeld ist wohl doch mehr als nur ein Schrebergarten

Alexander Brink (31) staunt über den Stadtwald als grüne Lunge und die Multi-Funktions-Rennbahn, die sich abends in ein Open-Air-Kino verwandelt.

Foto: Daniel Neukirchen

Krefeld. Schrebergärten. Wenn Alexander Brink (31) „Krefeld“ gehört hat, dann sah er bislang immer grüne Parzellen vor seinem inneren Auge. Hecken, Hütten, Deutschlandfahnen — Krefeld. Warum das so ist, weiß er nicht. Wahrscheinlich, weil das menschliche Hirn ungern Worte verarbeitet, die nichts bedeuten.

Foto: Daniel Neukirchen

Und bis vor kurzem war Krefeld für ihn eine absolute Leerstelle. Jetzt erkundet er für die Westdeutsche Zeitung die Stadt, und die Schrebergärten werden nach und nach mit echten Erlebnissen überschrieben.

Etwa mit einem deftigen Nudelgericht im Stadtwaldhaus und dem idyllischen Anblick des Weihers, auf dem gerade ein einzelnes Tretboot mit Vater und Sohn vor sich hin plätschert.

Dem Düsseldorfer gefällt Krefelds grüne Lunge ausgezeichnet. „Ich wünschte, ich hätte meinen Hund dabei, das ist hier ja so schön weitläufig“, sagt er

Nicht nur auf einen Spaziergang mit Vierbeiner bekommt Brink bei dem Anblick der Stadtwaldwiese Lust, er könnte sich jetzt auch vorstellen, die Grillschürze umzulegen und Steaks auf den Rost zu werfen. Doch die Gedankenblase zerplatzt schnell: Grillen ist verboten.

Egal, hinter der nächsten Ecke hat der Stadtwald für den Auswärtigen nämlich eine Überraschung parat: die Pferderennbahn. „Schade, dass gerade abgesperrt ist“, sagt Alexander Brink und fasst an das Gitter. Doch wie durch ein Wunder wird er erhört. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragt ein Mitarbeiter und zückt extra für den Krefeld-Touristen einen Schlüssel, so dass dem Düsseldorfer der Ausblick von der Tribüne nicht verwehrt bleibt.

„Klasse, ein Golfplatz in der Rennbahn.“ Hin und weg ist Alexander Brink, als er auch noch erfährt, dass sich zum Anbruch der Dunkelheit eine aufblasbare Leinwand aufrichtet und den Krefeldern die Sommerabende mit einem Open-Air-Film versüßt.

Er lässt sich in einen der Strandkörbe sinken, die fürs Kino aufgestellt wurden, und schaut den Golfspielern beim Putten zu. Schrebergärten adé.