Sportlerwahl 2015 Quartett mit Gold-Coup

Die Reiterinnen des RuFV Anrath/Neersen gewinnen für Deutschland den Nationenpreis.

Foto: Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Sie wussten bis zum Schluss gar nicht so richtig, dass sie den Sieg eigentlich vor Augen hatten, erzählen die vier Springreiterinnen des RuFV Hubertus Anrath/Neersen. Die französischen Durchsagen waren für sie nicht zu verstehen. Doch plötzlich hieß der Sieger des Nationenpreises für Mannschaften im Alter von 14 bis 25 Jahren L’Allemagne. Eine Französin war kurz zuvor vom Pferd gestürzt, der Gastgeber damit geschlagen. Die Goldmedaille ging an die deutsche Vertretung um Katharina Held, Jasmin Weise, Kira Weise und Viola Wilke.

Die vier jungen Frauen hatten die deutschen Farben beim Reitsport-Fest im französischen Lamotte Beuvron hoch gehalten, im großflächigen Parc Equestre Fédéral, 30 Kilometer südlich von Orléans. Als einzige deutsche Mannschaft. Das besondere Flair, die Medaillenübergabe auf dem Podium. Das laute, aber faire Publikum. Die deutsche Hymne bei der Siegerehrung.

Die 19-jährige Held sagt: „Diese Clubmeisterschaft war schon ein großes Ding. Wir haben uns gefühlt wie Weltmeister.“ Die Vier hatten sich bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung mit einem amüsanten Video beworben, in Reiterkluft und mit Baguettes, waren dann nach Münster eingeladen worden und überzeugten mit ihren Sprüngen die Jury. Im Juli ging es dann nach Frankreich.

Jasmin Weise sagt: „Es waren dort auch für die Pferde erschwerte Bedingungen. Fremde Umgebung, fremde Boxen, das Wetter.“ Dennoch gelang der deutschen Mannschaft zweimal ein fehlerfreier Ritt. Insgesamt nur zehn Strafpunkte.

Die 24-jährige Wilke ist die Erfahrenste im Team von Trainer Matthias Gering, Pferdewirtin im Stall des RuFV am Grenzweg. Sie springt in der regulären Saison bis Klasse S, genau wie Kira Weise.

Mit dem Reitsport angefangen haben alle im Kindesalter. Bis heute hat der Reitsport sie nicht mehr losgelassen. Es ist eine Passion geworden. Jasmin Weise sagt lachend: „Wir haben nur Pferde und Partys im Kopf.“

Es ist eine spezielle Symbiose von Mensch und Tier im Wettkampf. Held erklärt die Faszination ihres Sports: „Springreiten ist ein Adrenalin-Kick. Man muss immer zwischen Sicherheit und Risiko abwägen.“ Die drei Turniertage in Frankreich werden die vier Frauen so schnell nicht mehr vergessen.