Sprache ist die Eintrittskarte
Zum 39. Mal findet die Interkulturelle Woche statt.
Krefeld. Vor dem Rathaus bauen Design-Studenten der Hochschule Niederrhein überdimensionale weiße Sperrholz-Buchstaben auf. Sie weisen damit auf ein Problem der Integration hin — die Sprachbarriere. Im Rathaus stellt zur gleichen Zeit der Arbeitskreis Zuwanderung und Integration die Interkulturelle Woche vor. „Sprache ist die Eintrittskarte in die Aufnahmegesellschaft“, betont Ana Maria Butzen vom Arbeitskreis.
Seit 39 Jahren gibt es diese Woche, die sich an Menschen mit und ohne deutsche Wurzeln wendet. Die Woche mit 18 Highlights ist diesmal 16 Tage lang und wird von 15 lokalen Organisationen getragen. Unter dem Motto „Wer offen ist, kann viel mehr erleben“ finden in diesem Jahr wieder zahlreiche sehr unterschiedliche Veranstaltungen statt. Der Schwerpunkt liegt in der Bekämpfung von Rassismus und Vorurteilen. „Offene Köpfe schaffen offene Herzen“, sagt Ante Franjicevic, Vorsitzender des Arbeitskreises.
„Gerade in Krefeld“, stellt Oberbürgermeister Gregor Kathstede in seinem Grußwort fest, „wo wir seit Jahrhunderten ganz bewusst für Toleranz und Glaubensfreiheit eintreten, kann es nur ein ganz eindeutiges, gemeinsames Signal geben: Rechtsextremes Gedankengut und Handeln haben keinen Platz in unserer Gesellschaft und sind mit den Grundwerten unserer Verfassung unvereinbar.“
Dazu passend fand am 14. September an der Corneliusstraße gleich zum Auftakt das Fest ohne Grenzen — KReativ gegen Rechts statt (WZ berichtete).
Höhepunkt der Reihe wird das Fest auf dem Neumarkt am Samstag, 26. September, von 11 bis 17 Uhr sein. Neben landestypischen Speisen und Getränken unterhalten die Krefelder Migrantenselbstorganisationen die zahlreichen Besucher mit folkloristischen Tanzdarbietungen und musikalischen Klängen.
Nach 16 bunten und abwechslungsreichen Tagen im Zeichen des Miteinanders der Kulturen wird der Gesundheitstag in der Volkshochschule dann am Sonntag, 29. September, unter der Überschrift „Gesundheit und Familie International“ die Woche beschließen.
„Wir spannen den Schirm der Gesundheit auf“ heißt es dort. Mit der Diakonie Krefeld/Viersen werden dort u.a. Preise für die originellsten Schirme vergeben, wie Eva Staudacher hervorhebt. Ernährungsberatung, Märchen aus aller Welt und eine kostenlose Thai-Massage sind weitere Angebote im VHS-Haus am Von-der-Leyen-Platz.