Talentmodels: Sie tauschen Medizin und Bilanzen gegen den Laufsteg
Jacqueline Kost und Carolin Grob haben im vergangenen Jahr erfolgreich am Talentmodel-Wettbewerb teilgenommen. Ihre Zukunft sehen sie aber nicht in dieser Branche.
Krefeld. Jacqueline Kost hat im vergangenen Jahr den Talentmodelwettbewerb gewonnen. Ihre Mitstreiterin Carolin Grob ist mit dem ideellen Preis der Stadt Krefeld, dem "Best Model Award", ausgezeichnet worden. Beide erhielten anschließend die Ausbildung bei der niederländischen Agentur Sessibon und wurden in die Kartei aufgenommen.
Jacqueline Kost: Meine Mutter wollte selbst immer Model werden. Da das nicht geklappt hat, hat sie mich kurzerhand und ohne mein Wissen bei dem Wettbewerb angemeldet. Der Auftritt nur im Bikini in der Königsburg war mir zuerst etwas suspekt, aber nachher war es halb so schlimm. An einen Sieg hatte ich nie gedacht.
Carolin Grob: Ich dachte, ich probiere einmal mein Glück. Als ich den "Best Model Award" gewonnen hatte, habe ich kein Stück mehr damit gerechnet, dass ich trotzdem bei Sessibon genommen werde. Dass es doch so war, hat mich unglaublich gefreut und ich bin sehr dankbar dafür.
Kost: Oh ja, ganz genau. Man ist furchtbar aufgeregt, wenn man auf den Laufsteg hinaus muss. Aber die Erfahrung ist großartig. Ich habe gelernt, mich selbst nicht mehr in den Schatten stellen zu lassen und auch schöne Seiten an mir zu erkennen.
Grob: Schön war, dass wir Kandidaten uns wirklich gut verstanden haben und viel Spaß zusammen hatten. Ich bin froh, dass es kein Rumgezicke gab, zumindest kein spürbares, und wir alle nur eine tolle Zeit haben wollten.
Grob: Schön, spannend und anstrengend. Viele der anderen Teilnehmerinnen waren so um die 16 Jahre alt und da fühlte ich mich mit meinen 22 Jahren schon richtig alt. Dazu kam auch noch, dass ich an einem der Ausbildungstage Geburtstag hatte, also noch älter wurde (lacht).
Kost: Wir bekamen Lauf- und Schminktraining und am Ende ein richtige Fotoshooting. Das war schon toll.
Kost: Leider hat sich der Kontakt seitdem etwas verlaufen. Ich wurde am Knie operiert. Deshalb bin ich bis heute außer Gefecht gesetzt. Und mein Abi hat mich auch sehr auf Trab gehalten.
Grob: Ich werde von Sessibon zwar sehr oft zu Castings eingeladen oder für Jobs vermittelt, allerdings habe ich bisher fast alles wegen meines Medizinstudiums und meiner Doktorarbeit ablehnen müssen. Das ist schade, da mir Modeln wirklich Spaß macht, aber man muss eben Prioritäten im Leben setzen.
Welche Rolle spielt Mode und das Modeln noch für Sie?
Grob: Ich möchte später Ärztin sein, kein Model. Ein Hobby bleibt es aber immer. Zur Zeit bin ich unter den letzten 25 von 900Bewerberinnen bei der Wahl zur Miss Internet, die wiederum eine Qualifikationswahl zur Miss Germany ist. Mal sehen, was daraus wird.
Kost: Ich schneidere viele meiner Kleidungsstücke selbst, aber Schneiderin werden, das habe ich mich nicht getraut. Der Absprung in die Modebranche ist ja doch sehr schwer und mir fehlt die sichere Perspektive. Deshalb werde ich Bankkauffrau. Damit erfülle ich zwar nicht den Model-Traum meiner Mutter, aber sie hat noch Hoffnung: Meine zehnjährige Schwester! Vielleicht schlägt sie ja in ein paar Jahren diesen Weg ein (lacht).