Tucholsky-Schule: Schüler wollen sicheren Überweg

Das Passieren des Nauenwegs ist schwierig. Nun haben Kinder der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule einen Antrag verfasst.

Krefeld. Wie funktioniert eigentlich Politik? Welche Aufgaben hat der Stadtrat und seine Ausschüsse? Fragen, die sich die Klasse 5d der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule im Politikunterricht gestellt hat. "Uns war aber die graue Theorie nicht genug", sagt Lehrer Andreas Weinhold. Was liegt da näher, als selber einen Antrag zu formulieren, auf den politischen Weg zu bringen und zu schauen, was daraus wird.

Im Unterrichtsfach Verkehrserziehung kam den Schülern eine Idee: Auf dem Weg hin zur Schule und zurück nach Hause müssen viele Pennäler den viel befahrenen Nauenweg überqueren. Dort gibt es in der Nähe des Bahnüberganges zwischen Discounter und Bäckerei eine Stelle, an der täglich hunderte Schüler die Straße überqueren.

Die Schülerzeitung der Schule KGT info, die sich mit dem Thema befasst hat, spricht sogar wortgewaltig von Lebensgefahr, vom "Nauenweg-Skandal" und "eine der gefährlichsten und nervigsten Stellen im Krefelder Straßenverkehr".

Die Schüler der 5d formulieren da etwas vorsichtiger: "Das Problem ist: Es gibt weder eine Fußgängerampel, einen Zebrastreifen oder irgendein Verkehrsschild, das die Autofahrer dazu zwingt, langsamer zu fahren". Nicht selten müssen die Schüler minutenlang warten, bis sie über die Straße gehen könne, oder die huschen in gefährlichen Verkehrslücken über die Straße.

Die Schüler wollen nicht warten, bis es zu einem Unfall kommt. "Den weiten Umweg über die Ampel an der Alten Gladbacher Straße nimmt kaum jemand", weiß Lehrer Weinhold und verfasste mit den Schülern im unterricht das Schreiben an die Parteien im Stadtrat.

Schneller, als die Fünftklässler es vermutet haben, kam nach dem Brief eine Resonanz von der Politik. Wilfried Lattrich vom Krefelder Kreis hat sich mit den Schülern die Situation vor Ort angesehen und umgehend einen Antrag an den Bauausschuss formuliert. Dort heißt es: "Die Verwaltung wird beauftragt, einen Fußgänger- und Radfahrüberweg auf dem Nauenweg neben der Schlufftrasse anzulegen." Auch die Grünen hatten sich bei den Schülern zurückgemeldet.

Am 15. Oktober werden die Schüler erleben, wie es weitergeht. Dann tagt der Bauausschuss.