Verkehrswacht Krefeld: Die Wächter der Straßen
Seit über sechs Jahrzehnten leistet die Verkehrswacht Krefeld erfolgreiche Aufklärungsarbeit.
Krefeld. „Lustig kann man überall sein, nur nicht im Straßenverkehr.“ Rolf Rönsch, Geschäftsführer der Verkehrswacht Krefeld weiß, wie leichtsinnig sich Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene im Straßenverkehr verhalten. Als Fahrradfahrer oder Fußgänger habe man es besonders schwer. „Der Verkehr in Krefeld ist zu sehr auf die Autofahrer und weniger auf die schwachen Verkehrsteilnehmer ausgerichtet. Das hat sich leider noch nicht geändert.“
Um auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und die Menschen zu sensibilisieren, leistet die Verkehrswacht Krefeld aktive Arbeit in der Verkehrserziehung und -aufklärung. Dabei arbeitet der Verein, der 1950 gegründet wurde, eng mit der Polizei, den Behörden und Veranstaltern zusammen. „Wir sind aber vollkommen unabhängig und vertreten überparteilich die Interessen aller Verkehrsteilnehmer“, sagt Rönsch.
Mitbeteiligt ist die Verkehrswacht Krefeld auch an den gemeinsamen Aktionen Toter Winkel und Fairkehr der Stadt und Polizei. „Dadurch konnten die Kinderunfälle in Krefeld innerhalb von zehn Jahren halbiert werden“, sagt der Geschäftsführer der Verkehrswacht.
Radfahrtrainings an Schulen, Beleuchtungsaktionen für Kraftfahrzeuge und Bereitstellung von Lernmaterial für Kindergärten — die Verkehrswacht tritt mit vielen Aktionen und Programmen in Erscheinung.
Bei sportlichen Großveranstaltungen, Karnevalsumzügen oder dem alljährlichen Flachsmarkt sieht man sie mit orangefarbener Warnkleidung auf den Straßen agieren — die Verkehrswacht-Kadetten. Sie machen die Jugendabteilung der Verkehrswacht aus. „Die Kadetten sind lebende Verkehrszeichen. Zwei bis drei von ihnen ersetzen einen Polizeibeamten“, sagt Rönsch.
Einen ebenso wichtigen ehrenamtlichen Beitrag wie die Kadetten leisten die Elternlotsen. „In Krefeld sind etwa 200 Lotsen im Einsatz“, sagt Rönsch, allein 100 in Hüls. „Keine Ampel und kein Zebrastreifen ist so sicher wie ein Überweg mit Lotse.“
Mit großem Bedauern hat die Verkehrswacht auf die Schließung der Jugendverkehrsschule reagiert. „Jeder Euro, der durch die Schließung eingespart wird, kann ein Menschenleben kosten“, sagt Geschäftsführer Rönsch, der sich für den Erhalt der Institution einsetzen will.