Zoo: Nachwuchs bei den Löffelhunden

Die überraschende Geburt von Drillingen ist eine kleine zoologische Sensation. Den bislang letzten Nachwuchs hat es in Krefeld 1989 gegeben.

Krefeld. Die Raubtierpfleger im Zoo Krefeld trauten ihren Ohren und Augen nicht, als sie die Schlafhütte der Löffelhunde kontrollierten: Es wuselte und fiepte und drei kleine Hündchen waren ohne Wissen der Zoomitarbeiter geboren worden. Was sich so unspektakulär anhört ist eine kleine Sensation. Nur sechs Zoos in ganz Europa halten die kleine Wildhundart aus dem Süden Afrikas. Nachzuchten sind äußerst selten und häufig überleben die Jungtiere die ersten Lebenswochen nicht. Zuletzt waren 1989 Löffelhunde im Zoo Krefeld geboren worden. Niemand in Krefeld hatte jetzt mit Nachwuchs gerechnet, denn bei den Krefelder Tieren gibt es noch eine weitere Besonderheit. Die Mutter wurde 1997 in Namibia geboren und kam 1998 aus dem Zoo in Pretoria, Südafrika, nach Krefeld. Mit ihrem ersten Partner hatte sie keinen Nachzuchterfolg. Liebe auf den ersten Blick Nach dem Tod des Rüden erhielt das Weibchen 2006 zur Gesellschaft einen einjährigen Rüden aus dem Zoo Dvur Kralove in Tschechien. Es war Liebe auf den ersten Blick. Schon kurz nach der Ankunft konnte man das Paar beim Kuscheln im Gehege beobachten. Dass diese Sympathie nun von einem Drillingswurf gekrönt wurde, ist nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Pfleger eine große Freude, denn immerhin ist die Mutter - umgerechnet in Menschenjahre - schon fast 55. Zunächst bangten die Zoomitarbeiter um die Kleinen, da es tagelang regnete und die Eltern die Welpen in eine selbstgegrabene Höhle trugen, die teilweise überschwemmt war. Inzwischen wuseln die kleinen mit Mama und Papa durch das Gehege und schnuppern bei der Fütterung schon mutig an den Händen des Pflegers. 50 nadelspitze Zähnchen Löffelhunde gehören zwar zur Familie der Caniden (Hundeartige), unterscheiden sich aber deutlich durch den Aufbau ihres Gebisses. Statt 34 Zähnen mit kräftigen Reißzähnen haben sie fast 50 kleine, nadelspitze Zähnchen, die sich für das zerkauen ihres Lieblingsfutters Insekten hervorragend eignen. Ihren Namen haben sie von den großen Ohren. Sie jagen ihre Beute hauptsächlich mit dem Gehör, die anderen Sinne sind weniger ausgeprägt. Zudem tragen die Ohren zur Kühlung bei. Unter der dünnen Haut kann das Blut abkühlen. Mit circa fünf Monaten sind die Jungtiere ausgewachsen und ziehen dann in einen anderen Zoo um. Die besten Besuchszeiten bei der jungen Familie sind der frühe Morgen und der Nachmittag, sonst schlafen sie viel. Der Zoo hat im Sommer von 8 bis 20 Uhr geöffnet, die Kasse schließt um 18 Uhr. Die Häuser schließen um 17.30 Uhr. Ab 17 Uhr gibt es den Eintritt zum halben Preis.